Am 1. Dezember 2025 entscheidet die Gemeindeversammlung Männedorf über das Budget 2026. Der Gemeinderat möchte den Steuerfuss von 91% auf 89% senken. SP Männedorf und Grüne Männedorf lehnen das entschieden ab.
Keine Vorteile
Sie kritisieren, dass die Steuersenkung der Mehrheit kaum spürbare Vorteile bringt. In ihrer Medienmitteilung halten sie fest, dass die Senkung zwar attraktiv klinge, für die meisten Haushalte aber nur eine minimale Entlastung bedeute. Eine alleinstehende Person mit einem steuerbaren Einkommen von 105’000 Franken spare lediglich rund 135 Franken pro Jahr. Eine Familie mit zwei Kindern und einem steuerbaren Einkommen von 150’000 Franken komme demnach auf etwa 170 Franken im Jahr, also rund 14 Franken pro Monat.
Spitzenverdienende profitieren
Topverdienende profitierten hingegen mit deutlich höheren Beträgen. Die SP und die Grünen warnen, die Steuersenkung würde damit die soziale Ungleichheit weiter verstärken und Menschen mit tiefen Einkommen kaum helfen.
Investitionen für die Zukunft
Das Budget 2026 enthält mehrere zentrale Projekte. Dazu zählen insbesondere der Ausbau der Sport- und Freizeitanlage Widenbad, ein neues multifunktionales Schulgebäude sowie die Sanierung der Schule Hasenacker. Zusätzlich seien weitere Mittel für die Umsetzung der Klimastrategie vorgesehen.
Diese Projekte seien keine Luxusvorhaben, sondern notwendig für Infrastruktur, Bildung und Nachhaltigkeit.
Obwohl die Gemeinde derzeit keine Schulden im Steuerhaushalt habe, weist die Finanzplanung laut Parteien auf einen deutlichen Schuldenanstieg in den kommenden Jahren hin. Vor diesem Hintergrund sei die Steuersenkung ein «kurzfristiges Wahlgeschenk mit langfristigen Kosten».
Soziale Spaltung befeuert
Weiter argumentieren die beiden Parteien, dass ein tiefer Steuerfuss die Attraktivität für vermögende Zuzüger erhöhe, was wiederum zu steigenden Mieten und Bodenpreisen führen könne. Dadurch drohe eine Verdrängung weniger zahlungskräftiger Haushalte und eine zunehmende soziale Segregation.