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Kanton
13.11.2025

Regierungsrat will Förderklassen

Zürcher Gemeinden sollen nach einem Vorschlag des Regierungsrats Förderklassen einrichten können. Störende Schülerinnen und Schüler müssten in diese wechseln. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Der Zürcher Regierungsrat will Förderklassen einführen. Er hat damit eine Initiative von Mitgliedern von FDP und GLP umgesetzt. Der Beschluss geht nun an den Kantonsrat.

Gemeinden sollen künftig neben Kleinklassen auch Förderklassen einführen können, teilte der Regierungsrat am Donnerstag mit. Diese würden von Heilpädagogen geführt.

Regeln für Störfälle

Schüler, die sich wegen Verhaltensauffälligkeit nicht in die Regelklassen integrieren lassen, sollen den Förderklassen zugewiesen werden können. Dies, wenn sie den Unterricht so stark stören, dass das Leistungsniveau der Klasse beeinflusst wird. In den Förderklassen würden sie nach dem Vorschlag des Regierungsrats mindestens ein halbes Schuljahr bleiben. Die Einteilung werde regelmässig überprüft.

«Schulinseln» geplant

Weiter will der Regierungsrat den Gemeinden erweiterten Lernraum, auch als «Schulinseln» bekannt, ermöglichen. Dies sei eine pragmatische Lösung, die für integrierte Sonderschulung, aber auch für besonders begabte Schüler genutzt werden könne.

Sollte der Kantonsrat dem Vorschlag zustimmen, untersteht dieser dem fakultativen Referendum. Käme ein solches zustande, gäbe es eine Volksabstimmung.

«Eierlegende Wollmilchsau»

Bei der Debatte der Initiative im Kantonsrat im Frühling wehrten sich vor allem die Vertreter der linken Parteien gegen die Förderklassen. Sie sahen darin einen Angriff auf die integrative Schule und warnten vor hohen Kosten.

FDP, GLP und SVP sprachen sich dafür aus. Für sie würde die Initiative eine Entlastung für das integrative System bedeuten und Ruhe in die Klassenzimmer bringen. Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) sprach sich im Rat gegen das Anliegen aus und bezeichnete es als «eierlegende Wollmilchsau». Mit dem Vorschlag setzte der Regierungsrat den Auftrag des Kantonsrats um. Dieser hatte die Vorlage mit 96 zu 77 Stimmen überwiesen.

Keystone-SDA
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