Als der Gemeinderat den Neubau eines Asylzentrums plante, ging man ursprünglich von Kosten in der Höhe von rund CHF 2,9 Millionen aus. Schon 2023 musste die Gemeindeversammlung über einen deutlich höheren Kredit von CHF 4,5 Millionen befinden. Im Submissionsverfahren zeigte sich dann, dass selbst diese Summe nicht ausreichen würde, das günstigste Angebot lag bei CHF 5,05 Millionen.
Entscheid ohne Abstimmung
Der Gemeinderat bewilligte den Zusatzkredit in eigener Kompetenz, obwohl dieser eigentlich eine Urnenabstimmung erfordert hätte. Das Komitee zog den Entscheid vor Bundesgericht und der Beschluss wurde aufgehoben.
Mittlerweile geht das Komitee davon aus, dass die Gesamtkosten inklusive Teuerung und Zusatzmassnahmen bis zu CHF 6 Millionen betragen könnten. «Das steht in keinem Verhältnis mehr», heisst es in der Mitteilung. Andere Gemeinden würden wesentlich günstigere Lösungen finden.
Kritik am Standort
Nebst den Finanzen sorgt vor allem der geplante Standort für Kritik. Das Asylzentrum soll auf einer Schullandparzelle neben dem Kindergarten Farlifang entstehen. Laut dem Komitee ist dies aus mehreren Gründen problematisch:
Erstens werde damit Land verbaut, das künftig für den Ausbau der Schule nötig sein könnte, da die Schülerzahlen stetig steigen. Zweitens seien die Aussenräume für Kinder schon heute knapp bemessen, was sich durch den Neubau weiter verschärfen würde. Und drittens steige mit der neuen Unterkunft das Verkehrsaufkommen in unmittelbarer Nähe des Schulhauses.
Komitee fordert Neubewertung
Das Komitee wirft dem Gemeinderat vor, sich bei der Planung «verrannt» zu haben. Mit einem Nein an der Urne könne die Bevölkerung die Behörden dazu zwingen, die Situation neu zu beurteilen und kostengünstigere Alternativen zu prüfen.
Als mögliche Sofortmassnahmen schlägt das Komitee unter anderem vor, die bereits bestehende Asylunterkunft Schwäntenmos besser zu nutzen. Diese sei für über CHF 500 000 saniert worden, werde aber derzeit nur teilweise belegt. Auch die Weiterführung der Unterkunft in Küsnacht könne geprüft werden, da dort kein dringendes Bauprojekt geplant sei. Zudem sei zu berücksichtigen, dass der Kanton die Asylquote von 1,6 auf 1,4 Prozent senken wolle.
Aktionen geplant
Das Komitee hat nach eigenen Angaben bereits namhafte Spenden von besorgten Zumikern erhalten. Damit sollen Plakataktionen, Informationsstände und Inserate finanziert werden. Ziel sei es, eine hohe Stimmbeteiligung zu erreichen, damit der Volksentscheid «breit abgestützt» sei.