Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat gegen einen früheren Mitarbeiter der JVA Pöschwies sowie drei Mitbeschuldigte Anklage erhoben. Sie sollen Drogen in die Haftanstalt geschmuggelt und an Insassen verkauft haben.
Gewinnabsichten
Bereits ab Mitte 2021 soll sich der damalige JVA-Angestellte mit zwei Insassen und einer Angehörigen eines Häftlings zur Schmugglerbande zusammengeschlossen haben. Laut Anklage brachten sie über Monate hinweg Marihuana, Haschisch und Kokain in die Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf – mit System und offenbar lukrativer Gewinnabsicht.
Organisiertes Vorgehen
Der frühere JVA-Mitarbeiter und die Angehörige sollen die Drogen ausserhalb der Anstalt übernommen und hineingebracht haben. Die Insassen übernahmen dann Weitergabe und Verkauf im Gefängnisinneren.
Freiheitsstrafen gefordert
Die vier Beschuldigten – ein Schweizer, ein Bosnier, ein Serbe und eine Serbin im Alter zwischen 33 und 72 Jahren – wurden am 11. Juli 2022 festgenommen. Ausgelöst wurde das Verfahren durch eine Strafanzeige des Zürcher Amts für Justizvollzug und Wiedereingliederung. Zwischenzeitlich saßen alle vier in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz, Bestechung sowie weitere Straftaten vor. Sie beantragt Freiheitsstrafen zwischen 14 und 36 Monaten.
Da die Anklage nun beim Bezirksgericht Dielsdorf liegt, ist das Gericht für alle weiteren Informationen zuständig. Die Unschuldsvermutung gilt weiterhin.