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Hombrechtikon
03.09.2025

Hof Breitlen: Ein Zentrum für alle

Die glückliche Familie Meier vor dem neuen Begegnungsplatz des Hofs Breitlen. Bild: gg
Mit einem grossen Eröffnungsfest am 22. August 2025 wurde der neue Hof Breitlen eingeweiht. Das Mehrgenerationenprojekt verbindet Wohnen, Betreuung, Kinderbetreuung und Gastronomie – und begeistert mit viel Herzblut, Geschichte und einem starken Gemeinschaftsgeist.

Nach rund neun Jahren von der ersten Idee bis zur Fertigstellung wurde der neue Hof Breitlen am 22. August 2025 mit grosser Beteiligung der Bevölkerung offiziell eröffnet. Kita, betreute Pflegewohnungen, das Hof-Kafi und die Mietwohnungen wurden in Rundgängen vorgestellt. Alle Wohnungen sind bereits vergeben. «Es ging ganz schnell – das zeigt, dass unser Projekt gut ankommt und von vielen mitgetragen wird», freute sich Kasper Meier, Sohn der Bauherrenfamilie.

«Wir nennen uns Hofianer»

Initiant Thomas Meier zeigte sich in seiner Eröffnungsrede sichtlich gerührt: «Heute feiern wir einen Meilenstein. Ein grosser Stein ist wir das als Familie durchgehalten haben.» Nach Jahren intensiver Planung und Bauphase übergibt die Familie Meier symbolisch den Hof an die neuen Bewohnenden, liebevoll «Hofianer» genannt. «Ich muss Abschied nehmen von den Wohnungen, in denen ich Abend für Abend das Licht gelöscht habe», so Meier.

Das beliebte Hof-Kafi wird von Tochter Verena Meier geführt, die gleichzeitig die Gesamtverwaltung übernimmt. Sohn Kasper ist neu für den Hausdienst verantwortlich. Der Generationenwechsel lebt also auch innerhalb der Familie weiter.

Emotionaler Höhepunkt

Verena Meier sorgte mit ihrer emotionalen Rede für einen stillen Höhepunkt. Sie dankte ihrer Mutter Ursula: «Du bist meine Heldin im Hintergrund, über all die Jahre hast du zugehört, unterstützt – einfach mitgetragen.» Ein herzliches Dankeschön ging auch an ihren zukünftigen Ehemann: «Du findest mit mir immer eine Lösung – für alles. Du hast nie gefragt obs viel macht.» Den letzten Dank widmete sie Vater Thomas: «Ohne dich gäbe es das hier alles nicht.» Sohn Kasper schloss sich an – und übergab seinem Vater ein dickes Fotobuch als Erinnerung.

Langer Weg mit fünf Festen

«Spatenstich, Grundsteinlegung, Aufrichtung und heute die Einweihung – vier Feste haben wir gefeiert», sagte Thomas Meier. Ein fünftes steht wohl im Frühling 2026 an, wenn der Hofraum begrünt wird. Statt eines roten Bands hat die Familie symbolisch die Bauhelme in einen Sack gelegt.

Lob von der Gemeinde

Lob von der Gemeinde Gemeindepräsident Rainer Odermatt erinnerte in seiner Ansprache an die lange Geschichte des Hofs Breitlen: 1769 als Taverne gegründet, später Drechslerei, sei der Ort schon damals ein Treffpunkt gewesen, «wo Menschen ein und aus gingen – schon zu Postkutschenzeiten». Heute sei der Hof ein neues Zentrum für Hombrechtikon, das mit dem Generationenprojekt eine bedeutende Zukunft habe. Auch Andreas Sprenger vom Verein Pflegewohnungen PWG lobte: «Die Familie Meier hat alles unter einen Hut gebracht – mit einem Ort, der etwas ausstrahlt.»

Das Hof-Kafi eröffnete bereits Anfang August. Bild: gg

Tradition, Nachhaltigkeit, Natur 

Zwei historische Balken aus dem alten Bauernhaus fanden im neuen Kafi ihren Platz – Symbol für den Brückenschlag zwischen Alt und Neu. Technisch ist der Hof zukunftsweisend: Die neuen Gebäude speisen Strom und Wärme ins gesamte Ensemble. Christian Rieder von BirdLife Schweiz wies in seiner Grussbotschaft auf Nischen, Nistplätze und Feuchtflächen hin, die für Tiere geschaffen wurden.

Mit Freude und etwas Wehmut endet für die Familie Meier ein langer Weg. «Wir wollen dem Projekt Leben einhauchen. Der Hof soll ein Ort der Begegnung sein – für Jung und Alt, für Hombrechtikon, für die Zukunft.»

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost