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19.08.2025
19.08.2025 08:03 Uhr

Kaputte Kleider recyclieren

Auch ramponierte Jeans werden ab 2026 sortiert, recycelt und wiederverwendet. Bild: zv
Ab 2026 dürfen auch kaputte Textilien in die Sammelcontainer der Stadt Zürich. Neu werden sie lokal sortiert und für das Recycling aufbereitet.

Ab Januar 2026 dürfen nicht mehr nur tragbare Kleider, sondern auch beschädigte Textilien und saubere Stoffreste in die Container. Alles muss sauber sein. Die rund 160 Sammelstellen bleiben bestehen, ab 2027 übernimmt Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) die Sammlung selbst, um flexibler auf die neuen Verwertungswege reagieren zu können.

Lokale Wiederverwendung

Noch heute landen die meisten Alttextilien in Containern, werden ins Ausland exportiert und dort billig weiterverkauft. Damit soll bald Schluss sein. Zürich setzt auf ein neues Modell: Lokale Wiederverwendung, sogenanntes Faser-zu-Faser-Recycling sowie transparente Verwertungsströme. Das Ziel ist es Ressourcen zu schonen und das Netto-Null-Versprechen der Stadt einzulösen.

Tell-Tex übernimmt 

Nach einer öffentlichen Ausschreibung hat die Firma Tell-Tex AG den Zuschlag erhalten. Sie wird die rund 2000 Tonnen Alttextilien, die jährlich in Zürich anfallen, künftig sortieren und aufbereiten. Gut erhaltene Kleider sollen verstärkt den hiesigen Secondhand-Markt versorgen. Für alles andere entsteht in der Schweiz ein neues Sortier- und Recyclingzentrum, das Garne aus Alttextilien herstellt.

Was nicht verwertet werden kann, wird weiterhin in Europa genutzt, «downgecycelt» oder in Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen entsorgt. Der Vertrag mit Tell-Tex läuft über zehn Jahre und bietet damit die nötige Planungssicherheit für technologische Investitionen wie automatisierte Sortierung.

Forschung und Monitoring

Die Hochschule Luzern und das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) begleiten das Projekt wissenschaftlich. Ein Pilot-Monitoringsystem soll künftig detailliert aufzeigen, welche Mengen wie verarbeitet werden und sicherstellen, dass keine Alttextilien auf ausländischen Deponien landen.

Stadt Zürich/ Zürich24