Es ist eine ungewöhnliche Aktion – eine, die als Sturm im Wasserglas abgetan werden könnte. Doch der FCZ tut gut daran, sie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Südkurve, die aktive Fanszene des Vereins, hat dem Klub ein Ultimatum von drei Spielen gesetzt, um eine sportliche Verbesserung zu zeigen. Davon schreibt der «Sonntagsblick».
Frustrierende Startniederlage
Das Spiel gegen Sion, das nach einer komfortablen 2:0 Führung bis in die 81. Minute fahrlässig aus der Hand gegeben wurde, war ein arger Dämpfer – nachdem schon die vergangene Saison im allgemeinen Frust geendet hatte. Sollte auch gegen Luzern und Lausanne kein Fortschritt sichtbar sein, drohen die Fans mit Konsequenzen – welche genau, ist jedoch unklar.
Gerüchte über Gespräche
Es kursieren Gerüchte über Gespräche zwischen Vertretern der Südkurve und Klubpräsident Ancillo Canepa sowie Sportchef Milos Malenovic. Dabei sollen Fans ihren Frust über den Verlust von Identifikationsfiguren, sportlichen Misserfolg und fragwürdige Transfers wie jenen von Benjamin Mendy geäussert haben. Canepa bestreitet jedoch vehement, dass solche Gespräche stattgefunden haben.
Canepa dementiert
Auf der Homepage des Klubs schreibt er: «Die Behauptung, dass zwischen mir und Vertretern der Südkurve kürzlich Gespräche stattgefunden hätten, ist schlicht falsch. Und dass mir irgendwer irgendwann ein Ultimatum gestellt habe, widerspricht ebenfalls der Wahrheit. Ausserdem würde das Stellen von Ultimaten, zumindest was meine Person betrifft, kein zielführendes Vorgehen darstellen».
Es sei kein Geheimnis, dass er sich regelmässig mit den relevanten Vertretern der Südkurve zum Meinungsaustausch treffe. Diese Treffen finden stets in einem «zivilisierten» und konstruktiven Rahmen statt. Und dies werde auch in Zukunft so bleiben.
Grösste Jugendbewegung Zürichs
So oder so: Die Situation im Klub ist angespannt: Die Fans sind frustriert, der Druck auf Klubführung und Mannschaft wächst. Und der Einfluss der Südkurve ist nicht zu unterschätzen.
Mit rund 7000 (zahlenden) Stadionbesuchern und hunderten von weiteren Sympathisanten gilt die Fankurve als grösste Jugendbewegung von Stadt und Agglomeration Zürich. Sie ist massgeblich dafür verantwortlich, dass sich der FCZ in den vergangenen Jahren in Zürich quasi zu einer Lifestyle-Marke entwickelt hat.
Nach dem Lausanne-Spiel am 10. August will die Südkurve Bilanz ziehen – der Countdown läuft.