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Schweiz
18.07.2025

Schweiz vor rauchfreier Zeitenwende

Bild: www.pexels.com
Genf hat es vorgemacht: Ein striktes Rauchverbot im Freien ist in Kraft. Auch andere Städte ziehen nach – doch nicht alle wollen der rauchfreien Zukunft folgen.

In der Schweiz ist der Rauch unter freiem Himmel vielerorts noch Alltag – trotz wachsender Kritik. Während andere Länder bereits umfassende Verbote eingeführt haben, hinkt die Schweiz hinterher. Genf markiert nun eine Kehrtwende: Seit Juni 2023 gilt dort das bisher strengste Rauchverbot im Freien, inklusive Bushaltestellen und Spielplätzen. Wer dagegen verstösst, muss mit bis zu 100 Franken Busse rechnen.

Klarer Rückgang bei Jugendlichen

Ein Blick auf die Entwicklung zeigt: Das Bewusstsein ändert sich. Während in den 1990er-Jahren noch über ein Drittel der Männer zur Zigarette griff, waren es 2022 nur noch 27 Prozent. Auch bei Frauen und Jugendlichen ist ein klarer Rückgang zu beobachten. Ein ähnlicher Trend zeigt sich international – besonders in Ländern mit strengen Verboten und hoher Akzeptanz von Alternativen.

Zögerliche Deutschschweiz

Während Genf gesetzlich vorlegt, bleibt die Deutschschweiz zurückhaltend. In Zürich etwa schützt ein Schild rund um den Messeturm auch das direkte Umfeld vor Tabakrauch – eine Ausnahme.

Andernorts wie in Werdenberg SG motiviert nicht die Gesundheit, sondern Brandschutz zur rauchfreien Zone. Dennoch fehlt es meist an rechtlicher Verbindlichkeit. Basel testet das Rauchverbot auf zwei Sportanlagen. In Neuenburg wird ein Verbot für Schulen und Betreuungseinrichtungen diskutiert. Es bleibt ein Flickenteppich.

Prävention und Pilotprojekte

Der Weg zur rauchfreien Stadt ist komplex. Es sind nicht nur gesetzliche Einschränkungen nötig. Pilotprojekte wie in Olten, wo Raucher mit E-Zigaretten begleitet wurden, zeigen erste Erfolge.

Entscheidend ist der Mix: Aufklärung, Verbote und Zugang zu Alternativen. Schweden macht es vor – mit einer sehr niedrigen Zigarettenquote dank Verbreitung rauchfreier Produkte. Die Schweiz könnte folgen, wenn der politische Wille vorhanden ist und Städte entschlossen handeln.

Der Wettlauf 

Ob Genf, Luzern oder Zürich: Die Frage ist nicht mehr ob, sondern welche Stadt als erste rauchfrei wird. Wer jetzt mutig vorangeht, könnte zum Vorbild für die ganze Schweiz werden. Genf hat bereits einen Vorsprung, doch auch kleinere Städte wie Olten zeigen, dass Bewegung möglich ist.

Goldkueste24