Es war ein gezieltes Experiment, um auf mögliche problematische Folgen des Selbstbestimmungsgesetzes aufmerksam zu machen. Diesen Fall beschreibt die «Neue Zürcher Zeitung» am Freitag.
«Ich lese Sie als Mann»
Mit dem neuen Ausweis versuchte der Mann, Zugang zur Frauenbadi an der Limmat in Zürich zu erhalten. Trotz dem «weiblich» im Ausweis verweigerte ihm das Personal den Eintritt mit der Begründung: «Ich lese Sie als Mann».
Der Journalist dokumentierte den Vorfall in einem Erfahrungsbericht für das Portal «Inside Paradeplatz». Er kritisiert, dass der Staat zwar eine einfache Geschlechtsänderung erlaube, die Umsetzung in der Praxis jedoch inkonsequent sei.
Ein Fall für die LGBTIQ-Helpline
Die Stadt Zürich verteidigte die Entscheidung des Badipersonals mit dem Hinweis, der Zugang sei für «weiblich gelesene Personen» gedacht. Moret meldete den Vorfall der LGBTIQ-Helpline und beschwerte sich bei der städtischen Fachstelle für Gleichstellung, verzichtete jedoch letztlich auf eine Klage.
Er betont, dass es ihm nicht darum ging, Frauen zu provozieren, sondern die Grenzen und Widersprüche im Gesetz offenzulegen.
Jetzt wieder Mann
Eine Wiederholung seines Besuchs in der Frauenbadi oder ein Zugang zur Frauensauna sei nicht geplant – er wolle später wieder offiziell Mann sein.