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Hombrechtikon
12.06.2025
12.06.2025 14:39 Uhr

Schüler engagieren sich für die Natur

Schülerinnen wie Elyn und Ennana haben durch ihre Arbeit aktiv einen Beitrag für die Natur geleistet. Bild: zvg
Sekundarschülerinnen und -schüler von Hombrechtikon renaturierten während zweier Projekttage den Feldbach. Motiviert legten sie Hand an und schufen neue Lebensräume für Eidechsen, Kröten und Insekten.

Nach diversen Hochwasserereignissen in den vergangenen Jahren wird der Feldbach auf einer Länge von circa 1,2 km hochwassersicher ausgebaut und zugleich im unteren Abschnitt bis zur Mündung in den Zürichsee revitalisiert. «Damit stellen wir sicher, dass der Feldbach bei Hochwasser inskünftig keine ernsthafte Bedrohung mehr für die Bevölkerung darstellt und gleichzeitig ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere – insbesondere die Seeforelle – entsteht», erläutert Fernando Bonato, Projektleiter der Firma Holinger AG.

Zwei Klassen der zweiten Sek des Schulhauses Eichberg beteiligten sich im Rahmen des Natur-und-Technik-Unterrichts aktiv an der Revitalisierung des Feldbachs. Sie erstellten während zweier Projekttage zusammen mit erfahrenen Ökologen und Landschaftsgestaltern im Uferbereich des neu geformten Feldbachs verschiedene Strukturen für diverse Kleintiere. «Wir wollen die Jugendlichen in den Natur- und Gewässerschutz miteinbeziehen und so sensibilisieren. Nur was man kennt, schützt man später auch», sagt die Gewässerökologin und Organisatorin des Schulklasseneinsatzes 
Evi Binderheim.

«Es gibt uns ein gutes Gefühl, etwas zur Biodiversität beizutragen. Es wird schön, in einigen Jahren zu sehen, was wir geleistet haben.»
Elyn und Ennana

Vielfältige Lebensräume entstehen

Eine Schülergruppe pflanzte sorgfältig bereitgestellte, standorttypische Kräuter und Stauden beidseitig entlang der Ufer des Feldbachs. Davon profitieren werden diverse Insekten und Vögel. «Wir haben über hundert Pflanzen gesetzt und es hat mir grossen Spass gemacht», berichtet Schülerin Katja Stocker stolz.

Im oberen Abschnitt des revitalisierten Feldbachs baute eine andere Gruppe mit Schaufeln, Schubkarren und viel Schweiss Steinlinsen als Unterschlupf für Eidechsen und andere Kleintiere. «Ich fand es cool, für die Eidechsen eine Burg zu bauen», sagt Schüler Henry Zumbühl. Ausserdem habe es ihm besser gefallen, als in der Schule zu sitzen. Eine dritte Gruppe beschäftigte sich mit dem Bau eines Holzhaufens. Dieser bietet  u. a. für Frösche, Kröten, Blindschleichen und unzähligen Insekten einen idealen Lebensraum. «Ich finde es spannend, einen perfekten Unterschlupf aus Holz zu konstruieren», sagt Emilio Serafini.

Der verantwortliche Lehrer Christoph Alder ist sehr zufrieden mit dem Einsatz seiner Schüler und Schülerinnen. «Natur und Technik muss auch draussen stattfinden und ist eine gute Ergänzung zur Theorie im Schulzimmer», ist er überzeugt. Ausserdem lernen die Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt, dass sie einen eigenen praktischen Beitrag zu Problemlösungen leisten können.

«Mit Steinen Lebensräume zu bauen, hat Spass gemacht und war gleichzeitig ein gutes Training für den Bizeps.»
Colin und Julius

Was lange währt, wird endlich gut

Der schnurgerade Kanal des Feldbachs, der in den Zürichsee mündet, gehört somit der Vergangenheit an. Die Bauarbeiten werden nach einer elfjährigen Planungsphase voraussichtlich im Herbst 2025 abgeschlossen sein. Der Feldbach erlangt im unteren Abschnitt neue Bewegungsfreiheit, darf sich wieder frei entfalten und stellt für Natur und Mensch ein ansehnliches Landschaftselement und einen wertvollen Lebensraum dar. Auf neu erstellten Sitzgelegenheiten beim Fritschi-Areal können Anwohnende und Besuchende verweilen und den vielfältigen Lebensraum geniessen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Colin und Julius packten ebenfalls tatkräftig mit an. Bild: zvg
Gemeinde Hombrechtikon, Kommission Tiefbau und Werke