Die Szenen erinnerten schon fast ein wenig an die Zeiten der Opernhaus-Krawalle zu Beginn der 1980-er Jahre, als die Zürcher Jugend gegen die städtische Kulturpolitik auf die Strasse ging: brennende Container, verschmierte Fassaden, Tränengas und Wasserwerfer.
«Untragbare Zustände»
Die 1.Mai-Feiern in Zürich rund ums Kasernen-Areal zogen auch in diesem Jahr eine Spur der Verwüstung und Zerstörung nach sich. Dies veranlasst Mauro Tuena, Zürcher Nationalrat der SVP, zu einer klaren Forderung. Gegenüber «Tele Züri» sagt er: «Dies sind untragbare Zustände. Ich fordere, dass man die 1.Mai-Feier in dieser Form abschafft».
Sicherheitschefin Rykart hält dagegen
Auf wenig Gehör stösst er damit bei Karin Rykart, der Vorsteherin des städtischen Sicherheitsamts. Die Grüne-Politikerin sagt zwar, dass sie ob der Gewalt gegen die Polizei schockiert sei, doch die Forderungen von Tuena würden «über das Ziel hinausschiessen»: «Es würde die Falschen treffen», so Rykart.
Bezahlt der unbescholtene Bürger?
Der Zuschauer aus der Halbdistanz reibt sich verwundert die Augen und fragt sich: Bestraft man mit dieser politischen Zurückhaltung nicht die Falschen? Die Steuerzahler, die das Schlamassel bezahlen – und die unbescholtenen Bürger, die um ihre Sicherheit fürchten müssen.