Ein seltener LaFerrari Aperta sorgte am Wochenende in Zürich für grosses Aufsehen. Der Hybrid-Supersportwagen im Millionenwert fuhr durch die Innenstadt und dutzende Jugendliche rannten ihm begeistert hinterher.
«Auto-Trance»
Auf Social Media kursieren seither unzählige Clips. Die Reaktionen sind euphorisch. Der Ferrari wird als Traumauto gefeiert, die Szene erinnert an den Auflauf bei einem Popstar. Doch nicht alle fanden die Aktion cool, denn einige Kommentare kritisieren das rücksichtslose Verhalten der Menge.
Nur Autobegeisterung?
Die Jugendlichen hatten nur noch das Auto im Kopf und wirkten fast schon hypnotisiert. Psychotherapeut Felix Hof sieht das Verhalten kritisch und äussert sich gegenüber 20 Minuten dazu. Für ihn geht es nicht nur um Auto-Faszination, sondern um psychologische Mechanismen: «Es geht um den ultimativen ‹Kick› – ein Adrenalinschub, vergleichbar mit dem Verhalten von Hardcore-Sportfans.»
Doch diese Begeisterung kann kippen. «Wenn das Auto zum Lebensmittelpunkt wird, sprechen wir von zwanghaftem Verhalten», warnt Hof im Gespräch mit 20 Minuten. Besonders problematisch sei die Entfremdung von der Realität: «Diese Idealisierungen führen weit weg vom echten Leben.»
Luxus auf vier Rädern
Der LaFerrari Aperta gehört zu den exklusivsten Modellen des Herstellers. Weltweit gibt es nur wenige Exemplare. 2017 wurde eines für 8,3 Millionen Euro versteigert. Der Marktwert liegt aktuell bei etwa 4,9 Millionen Franken.
Wer den Wagen verpasst hat, dürfte es bereut haben. Aber wer dabei war, erlebte nicht nur PS-Power, sondern auch einen kleinen Einblick in die Macht von Social Media, Idealisierung und die Sehnsucht nach etwas Aussergewöhnlichem.