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Sport
17.04.2025
18.04.2025 08:57 Uhr

Fröden schiesst den ZSC ins Glück

Jubel in der Overtime: Fröden bringt den ZSC einen wichtigen Schritt näher zum Titel. Bild: Keystone SDA
Die ZSC Lions gehen im Play-off-Final gegen Lausanne 2:0 in Führung. Zuhause erzwingen sie die Entscheidung zum 3:2 durch Jesper Fröden nach 121 Sekunden in der Verlängerung.

Der HC Lausanne überlässt nichts dem Zufall. Vor Spiel Nummer 2 des Play-off-Finals fuhren die Waadtländer schon einen Tag früher nach Zürich. Noch wichtiger in personeller Hinsicht: Mit Tim Bozon kehrt ein Spieler ins Line-up zurück, der den ZSC Lions in der Vergangenheit schon diverse Mal Kopfzerbrechen bereitet hatte.

Federer sieht ZSC-Traumstart

Doch in der ausverkauften Swiss Life Arena ist es unter den Augen von Tennis-Maestro Roger Federer ausgerechnet Bozon, der den Zürchern den Idealstart ermöglicht. In der 5. Minute vertändelt er in der Vorwärtsbewegung die Scheibe. Justin Sigrist drückt beim Konter aufs Gaspedal und überrascht Lausanne-Goalie Pasche zwischen den Schonern: 1:0.

Roger Federer mit den Lions-Geschäftsleitungsmitgliedern Bruno Vollmer (l.) und Roger Gemperle (r.). Bild: Facebook

Schneller Lausanner Ausgleich

Alles scheint bereit für die nächste Zürcher Play-off-Party. Schliesslich hat das Team von Headcoach Marco Bayer nach einer Führung noch nie verloren. Doch diesmal geht es nicht so einfach. Jason Fuchs gelingt bereits in der 7. Minute der Ausgleich – aus reichlich spitzem Winkel. ZSC-Goalie Hrubec macht keine gute Figur.

Erste Finaltore der Waadtländer

Damit sind die Waadtländer das erste Mal im Final auf dem Scoreboard – und es kommt noch besser. In der 14. Minute trifft Lukas Frick zum 2:1. Im Zürcher Stadion wird es ruhiger. Und daran ändert sich vorerst nichts. Der ZSC muss mit einem Rückstand in die erste Pause.   

Immer wieder Malgin und Andrighetto

Die Zürcher sind gefordert. Und die Zürcher reagieren. Sukzessive erarbeiten sie sich im Mitteldrittel Vorteile. Andrighetto kommt in der 24. Minute zu einer Topchance. Und danach drängen die Lions im Powerplay auf den Ausgleich. Doch die Leichtigkeit des Toreschiessens fehlt ihnen gegen die zähen Lausanner.

Und Marco Bayer geht im Coaching ein nicht zu unterschätzendes Risiko ein. Immer wieder schickt er das Duo Malgin/Andrighetto in den Rink. Wie lange reichen Luft und Kraft der beiden?

Das 2:2 in der 39. Minute

In der 39. Minute werden diese Fragen obsolet. Andrighetto reagiert nach einem Abpraller vor Pasche am schnellsten: 2:2.

Nach 40 Minuten beginnt das Hockey-Spiel von vorne. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass die Verlängerung bereits läuft. Mit jeder Szene wird deutlicher: Das nächste Tor entscheidet. Und die Zürcher erhalten zwei Powerplay-Chancen. Doch Lausanne bietet in Unterzahl praktisch keine Angriffsflächen. Welch Kontrast zum vergangenen Dienstag.

Fröden mit Wucht und Präzision

Und so geht die Partie tatsächlich in die Verlängerung. Und dort zeigt Jesper Fröden seinem Trainer Marco Bayer, dass auch er von entscheidendem Wert ist. Mit Wucht und Präzision schliesst der Schwede einen Gegenstoss ab - und stürzt das Heimpublikum in Ekstase. 

Anders die Gefühlslage bei den Gästen: Sie haben an diesem Abend einen grossen Aufwand betrieben und vieles richtig gemacht. Doch am Schluss stehen sie mit leeren Händen da - und wissen genau: Am Ostersamstag ist ein Sieg Pflicht. Sonst kann in Zürich bereits der Meister-Champagner kalt gestellt werden.

Telegramm

ZSC Lions – Lausanne HC 3:2 (1:2, 1:0, 0:0, 1:0) n.V.

Swiss Life Arena, Zürich-Altstetten
12'000 Zuschauer (ausverkauft).

Schiedsrichter: Kaukokari (FIN)/Piechaczek (GER), Fuchs/Duc.

Tore: 5. Sigrist 1:0. 7. Fuchs (Kahun) 1:1. 14. Frick (Riat, Suomela) 1:2. 39. Andrighetto (Malgin, Christian Marti) 2:2. 63. Frödén (Weber, Grant) 3:2.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 5-mal 2 Minuten gegen Lausanne HC.

PostFinance-Topskorer: Frödén; Suomela.

ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Weber, Christian Marti; Kinnunen, Lehtonen; Blaser; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Zehnder; Rohrer, Sigrist, Riedi; Baltisberger, Baechler, Henry; Olsson.

Lausanne HC: Pasche; Sklenička, Bayreuther; Glauser, Aurélien Marti; Vouardoux, Frick; Fiedler, Genazzi; Riat, Suomela, Oksanen; Bozon, Jäger, Rochette; Perlini, Kahun, Fuchs; Rüegsegger, Benjamin Bougro, Prassl.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Hollenstein, Trutmann (beide verletzt) und Lammikko (krank), Lausanne HC ohne Hammerer, Heldner, Holdener, Hügli, Kuokkanen, Pajuniemi, Pilut und Raffl (alle verletzt).

Thomas Renggli