Stellen Sie sich vor, Sie verdienen 200’000 Franken im Jahr. Ein Top-Gehalt, das in der Schweiz gerade einmal 5 Prozent der Bevölkerung erreichen. Und trotzdem: Für viele Immobilien in und um Zürich reicht selbst das nicht mehr. Die Preise für Wohneigentum steigen weiter und die Hürden für Hypotheken ebenso.
Kein Eigenheim trotz hohem Lohn
Seit Herbst 2023 ist Kaufen rein rechnerisch wieder günstiger als Mieten. Die Zinsen sind gefallen, die Nachfrage nach Wohneigentum ist explodiert – doch das Angebot bleibt knapp. Wer eine Hypothek möchte, muss laut Banken einen kalkulatorischen Zinssatz von rund 5 Prozent stemmen , unabhängig vom tatsächlichen Marktzinssatz. Dazu kommen Amortisation und Unterhaltskosten. Die Folge: Die sogenannte Tragbarkeitsrechnung scheitert bei immer mehr Haushalten.
Jede zweite Immobilie tragbar
Eine aktuelle Analyse der UBS zeigt, wie drastisch die Lage ist. Wer heute 200’000 Franken brutto im Jahr verdient, kann sich in der Schweiz nur noch knapp die Hälfte der ausgeschriebenen Objekte leisten. In Zürich? Vergessen Sie’s. In Nürensdorf, Bonstetten oder Fehraltorf geht ohne Zusatzkapital fast nichts mehr.
Hoffnung in der Peripherie
Bezahlbare Immobilien gibt’s noch, aber nicht in der Nähe der Zürcher Goldküste. Wer bereit ist, eine halbe Stunde Zugfahrt auf sich zu nehmen, findet in Orten wie Elgg, Bauma oder Weisslingen eher finanzierbare Objekte. Auch Aarau und Baden im Aargau gelten als attraktiv und tragbar – mit guter Infrastruktur, Freizeitangebot und Anbindung nach Zürich.
Grössere Preise, kleinere Chancen
Die 5-Prozent-Tragbarkeitsregel bleibt bestehen, trotz tiefer Zinsen. So wird sichergestellt, dass Haushalte bei steigenden Zinsen ihre Kredite noch bedienen können. Für dieses Jahr rechnet die UBS dennoch mit weiter steigenden Preisen. Eigentumswohnungen dürften im Schnitt 3 Prozent, Einfamilienhäuser 4 Prozent teurer werden.
Mit anderen Worten: Wer jetzt nicht kauft wird es sich morgen womöglich noch weniger leisten können.