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Kanton
16.04.2025

Long-Covid-Sprechstunde eingestellt

Das Kinderspital Zürich hat die Long-Covid-Sprechstunde geschlossen. Bild: AdobeStock
Das Zürcher Kinderspital hat die Long-Covid-Sprechstunde für geschlossen. Der Grund? Fragwürdig.

Seit Ende März ist Schluss: Die Long-Covid-Sprechstunde des Universitäts-Kinderspitals Zürich, einst wichtigste Anlaufstelle für betroffene Kinder, wurde eingestellt. In einem internen Schreiben heisst es, die meisten Zuweisungen beträfen heute «Schulabsentismus» ohne klaren Infektionszusammenhang, wiie das Zofinger Tagblatt berichtet. Gleichzeitig betont das Kispi, dass eine sorgfältige Abklärung weiterhin notwendig sei.

Warum also das Angebot streichen? Eine konkrete Antwort bleibt aus.

Neue Sprechstunde 

Zwar kündigt das Kispi eine neue, ganzheitlich psychosomatische Sprechstunde an. Doch weder Zeitpunkt noch Finanzierung stehen fest. Einfach umbenennen wolle man die bestehende Sprechstunde nicht. Das Ziel sei ein interprofessioneller Ansatz, irgendwann in den kommenden Jahren.

Organisationen entsetzt

Patientenorganisationen wie Long Covid Schweiz und Long Covid Kids zeigen sich tief betroffen. «Rund 18'000 betroffene Kinder haben nun keine spezialisierte Anlaufstelle mehr», sagt Chantal Britt von Long Covid Schweiz, so das Zofinger Tagblatt. Kinderärztinnen allein seien überfordert, es gebe kaum Praxen mit Expertise in Long Covid.

Begriff «Schulabsentismus»

Besonders kritisch sehen Eltern den Begriff «Schulabsentismus». Für viele klingt das nach Schulschwänzen. Kispi-Chefarzt Christoph Berger wehrt sich. Schulabsentismus bedeute nicht, dass Kinder nicht krank sind, doch es müsse genau abgeklärt werden.

Keine Zahlen, keine Strategie

Wie viele Kinder in der Schweiz unter Long Covid leiden, weiss niemand genau, denn es gibt keine offiziellen Erhebungen. Die Betroffenen bleiben unsichtbar, die medizinische Versorgung prekär.

 

Zürich24