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Hombrechtikon
11.04.2025
16.04.2025 10:08 Uhr

Erholungs- und Freizeitort Wald: Diese Regeln gelten

Wer sich seiner Eigenverantwortung bewusst ist, kann den Waldbesuch geniessen. Bild: Andreas Dändliker
Der Wald bietet Erholung, Spiel und Spass und ist für alle zugänglich. Doch Waldbesuchende tragen auch Verantwortung und haben gewisse Pflichten, die es zu beachten gilt.

Der Wald bietet Erholungssuchenden eine gesundheitsfördernde Umgebung in einem natürlichen Ökosystem. Das milde Klima, die frische Luft und der kühlende Schatten tragen positiv zur körperlichen und geistigen Gesundheit bei. So laden auch die Wälder in Hombrechtikon zum Aufenthalt ein und sind für so manches Kind wertvolle Spiel- und Abenteuerplätze. Doch bei der Nutzung gilt es einiges zu beachten.

Rechte und Pflichten

In der Schweiz gilt das Recht, den Wald zu betreten, wobei dieses Recht mit Verantwortung verbunden ist. Waldbesuchende sind verpflichtet, respektvoll mit diesem wertvollen Ökosystem umzugehen, um seinen Erhalt zu sichern. Gleichzeitig gilt der Grundsatz der Eigenverantwortung. Das Waldgesetz sieht keine Pflicht zur Bewirtschaftung des Waldes vor, weshalb das Verhalten und die Ausrüstung den Gegebenheiten der Natur angepasst werden müssen. Waldbesucherinnen und -besucher tragen auch das Risiko waldtypischer Gefahren. «Zu den typischen Gefahren im Wald zählen herabfallende Äste oder sogar umstürzende Bäume, die durch Sturm, Blitz, Schneelast, Eisregen oder durch Fäulnis, Pilzbefall und Dürre ausgelöst werden.

Extreme Wetterereignisse verstärken diese Gefahren: Geschwächte Bäume werden brüchig, und es kann auch ohne Sturmeinwirkung jederzeit etwas herunterfallen. Besonders gefährlich wird es dort, wo gerade Holzernte stattfindet – auch für Waldbesucher. Absperrungen und Umleitungen sind daher aus Sicherheitsgründen stets zu beachten», erklärt Stephan Schmid, Förster und Verantwortlicher für den Wald Region Hombrechtikon. «Gesunder Menschenverstand ist gefragt, insbesondere während der Zeit der Frühlingsgewitter, die schnell und oft unerwartet aufkommen können.»

Daher wird Waldbesuchenden geraten, den Wald bei Naturereignissen wie Gewittern, Stürmen oder starkem Schneefall zu meiden. Zusätzlich ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass der Wald zunehmend von Klimawandel und Schädlingsbefall betroffen ist. «Allgemein gilt: Auf dem Weg sind wir meist sicherer als abseits. Und bei Sturm, Gewitter, grosser Schneelast und Eisregen gehen wir am besten erst gar nicht in den Wald. Auch unmittelbar nach einem Sturmereignis meiden wir die akuten Gefahren im stehenden und liegenden Gehölz.»

Rolle des Försters

Im Rahmen der Förstertätigkeit informiert der Förster regelmässig über wechselnde Gefahren und den allgemeinen Zustand des Waldes. Die Revierförster arbeiten kontinuierlich daran, bei Bedarf Strategien zu entwickeln, um potenziellen Gefahren entgegenzuwirken. Bei sicherheitsrelevanten Holzerntearbeiten liegt die Planung und Koordination der Tätigkeiten meist in der Verantwortung des Försters oder der Försterin. «Die Eigentümerschaft des Waldes stellt ein wichtiges Bindeglied dar, ebenso wie die kantonalen Fachstellen und die Gemeindeverwaltung», erklärt Schmid. Diese Zusammenarbeit sei entscheidend, um den Wald effektiv zu schützen.

Nutzen und schützen

Ein besonders wichtiger Aspekt der Arbeit eines Försters ist der Schutz des Waldes vor möglichen Gefahren wie Brandgefahr oder Sturmholz. «Wir möchten den Wald nutzen und gleichzeitig schützen. In der Forstwirtschaft kommt es darauf an, die Balance zwischen Nutzung und Erhalt zu wahren», so der Förster weiter.

Die Förderung von Baumartenvielfalt, Strukturvielfalt und vitalen Einzelbäumen werde durch gezielte Eingriffe gesteuert. «Unser Ziel ist es, das Schadenausmass zu verringern, um die Wälder sturmfester und widerstandsfähiger zu gestalten.» Im Rahmen der forstpolizeilichen Aufsicht kontrollieren Förster u. a. die Einhaltung von Feuerverboten, um zusätzlichen Gefahren wie Waldbränden vorzubeugen.

Wald-Knige

Die Mitgliedorganisationen der Arbeitsgemeinschaft für den Wald haben zehn einfache Verhaltenstipps erarbeitet, damit es dem Wald und uns allen im Wald gut geht.

1.        Wir fragen nach, bevor wir etwas installieren.
2.        Wir achten auf die Forstarbeit.
3.        Wir sind uns der Gefahren in der Natur bewusst.
4.        Wir halten Hunde unter Kontrolle.
5.        Wir sammeln und pflücken mit Mass.
6.        Wir respektieren die Nachtruhe im Wald.
7.        Wir sind als Gast willkommen.
8.        Wir geniessen die Ruhe und die Langsamkeit.
9.        Wir bleiben auf den Wegen.
10.      Wir beschädigen und hinterlassen nichts.

Gabriela Gasser