Die SVP fordert mit einem Postulat, dass der Stadtrat sich stärker um den Verbleib der FIFA in Zürich bemühen soll. Hintergrund ist die Entscheidung des Weltfussballverbandes, eine Statutenänderung vorzunehmen, die den Hauptsitz nicht mehr an die Stadt bindet.
Das Schreckensszenario der SVP
Die FIFA könnte also Zürich verlassen. Für Samuel Balsiger (SVP) ein Schreckensszenario: «Die FIFA hat internationale Ausstrahlung. Wenn wir wollen, dass sie bleibt, muss die Stadt handeln und die Bedürfnisse des Verbands abholen.»
Menschrechtsverletzungen und Korruption
Doch die Kritik kommt prompt und hefit. Moritz Bögli von der AL witterte Ironie: «Die SVP will plötzlich die FIFA verteidigen – dieselbe Partei, die die Frauen-EM in Zürich abgelehnt hat!».
Für Bögli ist klar, dass die FIFA kein Aushängeschild sei: «Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Gleichstellungsprobleme – ein Verein mit dieser Bilanz bringt kein gutes Image für Zürich.» Auch Christine Huber (GLP) ist gegen das Postulat: «Die Stadt muss sich nicht bei der FIFA einschleimen. Andere Privatunternehmen kriegen so etwas auch nicht.»
Wirtschaftliche Interessen
Auf der anderen Seite mahnen Flurin Capaul (FDP) und Roger Föhn (Mitte/EVP) zur Besonnenheit. Capaul sieht durchaus positive Seiten: «Es gibt Vorgänge bei der FIFA, die wir komisch finden. Aber sie leistet auch viel für den Fussball.» Föhn hebt die wirtschaftlichen Vorteile hervor: «Die FIFA bringt Einnahmen und fördert den Sport.»
Letztlich fand das Postulat keine Mehrheit und wurde gegen die Stimmen der SVP, FDP und Mitte/EVP abgelehnt.