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31.01.2025
31.01.2025 12:58 Uhr

Schluss mit Gratis-Recycling

Kein Verständnis für Gratis-Entsorgung mit Auto: Simone Brander. Bild: Simone Brander (SP). Bild zvg
Stadträtin Simone Brander will die Recycling-Gutscheine in Zürich definitiv abschaffen. Sie seien nicht mehr zeitgemäss, so die SP-Politikerin. Nun wehrt sich die bürgerliche Seite.

Es geht um eine helvetische Herzensangelegenheit – das Entsorgen und Trennen von Abfällen. SP-Frau Simon Brander hat dafür kein Verständnis. Sie will die beliebten Entsorgungscoupons, mit denen Frau und Herr Zürcher ihren Hausrat entsorgen kann, dem Altpapier zuführen.

Der «Tages Anzeiger» schreibt dazu: «Wäre das politische Ringen um die städtischen Entsorgungscoupons ein Boxkampf, sähe die Ausgangslage folgendermassen aus: Simone Brander, Vorsteherin des Entsorgungsdepartements, stünde in der roten Ecke. In der blauen Ecke fast der ganze Gemeinderat.

Brander in Führung

Aktuell führe Brander nach Punkten, doch nun setze eine Mitte-rechts-Allianz zum parlamentarischen K.-o.-Schlag an, so die Zeitung.

Parlamentarische Initiative eingereicht

Neuste Entwicklung: Am 8. Januar greifen Emanuel Tschannen (FDP), Beat Oberholzer (GLP) und Benedikt Gerth (Mitte) zum stärksten Instrument des Gemeinderats, zur parlamentarischen Initiative (PI). Damit kann das Parlament selber Verordnungen anpassen und dabei den Stadtrat umgehen.

Mit der PI wollen die Gemeinderäte die Verordnung für Abfallbewirtschaftung dahin gehend ändern, dass weiterhin 200 Kilogramm Sperrgut (entspricht zwei Coupons) bei den zentralen und dezentralen Recyclinghöfen gebührenfrei entsorgt werden dürfen. Zumindest bis 2028. Danach soll die Grenze auf 100 Kilogramm gesenkt werden.

Gratis-Entsorgen «Ja», aber nicht mit dem Auto

Der Stadtrat will ab 2026 an bis zu 30 neuen Standorten in der Stadt mobile Recyclinghöfe aufbauen. Dort werden jeweils an bestimmten Tagen Lastwagen Sperrgut gratis entgegennehmen. Man darf aber nicht mit dem Auto anreisen. Das Geschäft ist in der gemeinderätlichen Kommission pendent.

Am Mittwochabend hat der Gemeinderat mit 56 Stimmen die PI vorläufig unterstützt. FDP, GLP, die Fraktion Mitte/EVP und die SVP waren dafür. Nun kann die Kommission innerhalb von sechs Monaten einen definitiven Vorschlag ausarbeiten.

Thomas Renggli