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Küsnacht
29.01.2025
29.01.2025 17:45 Uhr

Microlino hofft auf Saudis

Schweizer Technologie für Saudiarabien. Der Microlino könnte vor einer grossen Reise stehen. Bild: Jonas Schönenberger
Der Microlino, ein E-Fahrzeug aus Küsnacht, soll in der Millionenmetropole Riad Teil des öffentlichen Verkehrs werden. Die schreibt der «Tages Anzeiger».

Die Fahrzeuge aus Küsnacht sollen Teil des öV in Saudiarabiens Hauptstadt Riad werden. Dies schreibt der «Tages Anzeiger».  Dort ist nämlich ein neues Metrosystem geplant, wohl auch im Hinblick auf die Fussball-WM 2034.

30 bis 40 Fahrzeuge

Merlin Ouboter bestätigt auf Anfrage des «Tages Anzeiger», dass der Microlino-Hersteller Micro Mobility Systems in Verhandlungen sei für einen Deal mit besagter Kommission.

Es gehe dabei um 30 bis 40 Fahrzeuge, wie der Marketingchef und Co-Gründer der Firma sagt. Ein Geschäft im Wert von einigen Hunderttausend Franken. Die Elektroautos im Kleinstformat werden seit 2022 serienmässig produziert und verkauft. Gemeldet hat sich bei der Küsnachter Firma eine Mittelsfirma aus Zug. «Mir wurde gesagt, dass der Wunsch von ganz oben komme», sagt Ouboter. Ob sogar einem Mitglied der königlichen Familie der Microlino aufgefallen ist, weiss er aber nicht.

Park & Ride in Riad

Die Idee sei, dass die Passagiere und Passagierinnen die Metrolinien mit dem Microlino besser erreichen können, erklärt Ouboter. Sie könnten – ähnlich dem Park-and-Ride-System in Europa – zu den Stationen fahren und die Elektrofahrzeuge auf dafür vorgesehenen Parkplätzen abstellen, wo sie wieder aufgeladen würden. Dabei sollen neben dem Microlino noch Modelle anderer Hersteller genutzt werden.

Möglich machen könnte das Geschäft auch eine Neuentwicklung. «Bislang verfügten die Microlinos über keine Klimaanlagen, aber bald bieten wir ein Modell mit einer solchen an», sagt Ouboter. Eine Neuerung, die in Saudiarabien angesichts der hohen

Und die Menschenrechte?

Und wie sieht die Firma die Tatsache, dass NGOs immer wieder auf gravierende Menschenrechtsverstösse in Saudiarabien hinweisen? «Man muss es differenziert anschauen, wir verkaufen ja keine Waffen an Saudiarabien», betont ein Sprecher. Als Firma würden sie sich nach den geltenden Gesetzen richten. «Nach Russland werden wir beispielsweise keine Microlinos verkaufen.»

Nach Saudiarabien transportiert werden die Microlinos voraussichtlich mit dem Schiff – direkt von Italien aus, wo die Autos produziert werden. Ouboter geht davon aus, dass der Export noch dieses Jahr über die Bühne geht.

Thomas Renggli