Vor sechs Jahren hatte Daniela Hoesli eine Vision von etwas Dreidimensionalem, obwohl ihre künstlerische Arbeit ursprünglich im zweidimensionalen Bereich verwurzelt war. Die 55-Jährige Künstlerin, die als wissenschaftliche Illustratorin tätig ist, arbeitet an vielseitigen Projekten – von Gebrauchsanleitungen bis hin zu Wandbildern in Museen, insbesondere im Bereich der Archäologie. Dabei erstellt sie Rekonstruktionen, die das Leben vor 5000 Jahren anschaulich machen, sei es durch erklärende Zeichnungen oder selbsterklärende Bilder, oft in Kombination mit Texten.
Magnolienblatt im Piemont
Viele Jahre lang führte sie ein Atelier namens «bunterhund» in Zürich, woraus auch ihr Künstlername «Buntiela» – eine Mischung aus «bunterhund» und ihrem Vornamen entstanden ist. In den letzten 25 Jahren konnte sie mit verschiedenen Menschen in kreativen Projekten zusammenarbeiten. Diese Kooperationen, irgendwo zwischen beruflichem Engagement und einer Art kreativer Auszeit, führten sie schliesslich in eine alte Villa mit grossem Park im Piemont, wo sie sich der Naturstudie widmete.
«Eines Tages lag ein angefressenes Magnolienblatt des immergrünen Magnolienbaums vor mir, und mein erster Impuls war, es zu reparieren», erzählt Daniela. Da sie immer etwas Nähzeug oder Häkelmaterial dabeihat, flickte sie das Blatt. Diese spontane Idee, Blätter zu «reparieren», war der Beginn ihrer Reise in die dreidimensionale Kunst. Daniela begann, die Magnolienblätter weiterzubearbeiten, und stellte ihre Arbeiten bald in Ausstellungen aus.