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Hombrechtikon
15.08.2024
15.08.2024 09:08 Uhr

Bettagskonzert: Im Himmel mit Mozart und Haydn

Die beiden Hombrechtiker Kirchenchöre beim Jubiläumskonzert im Jahr 2022. (Archivbild) Bild: zvg
Am diesjährigen Bettag, am 15. September 2024, laden die beiden Hombrechtiker Kirchenchöre wieder gemeinsam zum Konzert.

Seit 1982 haben die beiden Kirchenchöre Hombrechtikons, der Reformierte und der St. Niklaus-Chor, 21 Bettagskonzerte gemeinsam aufgeführt. Ihre Hundertjahr-Jubiläen feierten sie 2019 und 2022 gemeinsam – wenn das nicht gelebte Ökumene ist.

«Jugendmesse» Missa Brevis in F und Mozarts «Pastoralmesse» Missa brevis in G

Dieses Jahr präsentieren sie, unterstützt von ad-hoc-SängerInnen und unter der Leitung der versierten Dirigenten Andrés Heredia und Christian Bielefeldt, wiederum ein ansprechendes und (für die über 60 Sängerinnen und Sänger) anspruchsvolles Programm: Joseph Haydns «Jugendmesse» Missa Brevis in F und Wolfgang Amadeus Mozarts «Pastoralmesse» Missa brevis in G.

Zudem werden drei wunderschöne kürzere Werke von Mozart zu Gehör gebracht: das Alma Dei Creatoris KV 277, das Laudate Dominum aus den Vesperae solennes de Confessore KV 339 Nr. 5 und die festliche Motette für Solo-Sopran und Orchester Exsultate, jubilate KV 165.

Die Fünf Solisten, Diomari Montoya (Sopran), Lena Kiepenheuer (Sopran), Mirjam Fässler (Mezzosopran), Yves Ehrsam (Tenor) und Pascal Ganz (Bass-Bariton) sowie ein Orchester setzen Glanzpunkte und bilden den soliden Rahmen.

Ein jugendliches Programm

Haydn komponierte die Missa brevis in F mit siebzehn Jahren. 34 Jahre später komponierte der dann ebenfalls 17-jährige Mozart seine Missa brevis in G, KV 140, die «Pastoralmesse». Der Dirigent Christoph Poppen, der alle 17 Messen von Mozart aufnehmen will, erklärt, was ihn daran fasziniert: Mozart betreibe «die Messkomposition nicht als Routinearbeit, sondern mit Leidenschaft, Begeisterung und Ehrgeiz. Und das schon mit 15 oder 16 Jahren.» Schlicht und ungekünstelt tönen die Lieder und erinnern an die unbeschwerten Hirtenszenen der Rokoko-Zeit. Bei aller Leichtigkeit lässt Mozart immer wieder an den Ernst des Lebens denken, so im «Qui tollis» im Gloria und vor allem im «Crucifixus» des Credos. Beide Komponisten haben ein besonders schönes «Dona nobis pacem», «Gib uns Frieden», geschaffen – auch sie lebten nicht immer in friedlichen Zeiten, aber sie wollten den Menschen Hoffnung geben.

Komponistenfreundschaft

Der Knabe Joseph Haydn, 1732 in einem Dorf etwa 40 Kilometer östlich von Wien geboren, war neun Jahre Chorsänger am Stephansdom und sog die Luft des musikalischen Wiens zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia ein. 1749 brach seine Stimme, und er komponierte seine erste Messe, die Missa brevis in F, bei der er und sein Bruder Michael die Sopransoli gesungen hätten.

Der Chor fällt effektvoll mit vielen, kurzen Einwürfen in den Jubel der Solo-Soprane ein.  Haydns «Jugendmesse» zeigt bei aller volkstümlichen Melodik einen andächtigen Wesenszug, der, ebenso wie ihr jugendlicher Schwung, noch den alten Haydn begeisterte: «Was mir an diesem Werkchen besonders gefällt, ist die Melodie und ein gewisses jugendliches Feuer.»

Haydn und der 34 Jahre jüngere Mozart verstanden sich ausgezeichnet. Haydn hielt den Jüngeren für den grössten Komponisten seiner Zeit, und Mozart bewunderte seinen älteren Kollegen, von dem er viel gelernt hatte, nicht zuletzt für seinen Humor: «Keiner kann alles, schäkern und erschüttern, Lachen erregen und tiefe Rührung und alles gleich gut als Haydn!»

Lebensfreude pur

Wer beim Laudate Dominum, dieser hinreissenden Vertonung des Psalms 117, nicht hinschmilzt, muss wohl herz- und gefühllos sein… Das innige Solo der Sopranistin beantwortet der Chor mit einem kräftigen Gotteslob. Wie ein Gespräch mutet das Alma Dei Creatoris an, eindringlich und lebendig.

Den Höhepunkt bildet aber die Motette Exsultate, jubilate: «Frohlockt, jubelt!». Sie vermittelt pure Lebensfreude und verzaubert das Publikum. Und wie die Sopranistin das Halleluja in atemberaubenden Wendungen in die Luft schleudert! Wer könnte heute nicht eine Stunde Freude gebrauchen?

Diese Freude wartet auf die Zuhörerinnen und Zuhörer des diesjährigen Bettagskonzert der beiden Hombrechtiker Kirchenchöre.

Bettagskonzert der Hombrechtiker Kirchenchöre

Sonntag, 15. September 2024, 19 Uhr
Kath. Kirche Hombrechtikon

Ticket: Fr. 30.–, freie Platzwahl
Vorverkauf ab dem 27. August in der Drogerie APODRO Hombrechtikon, Tel. 055 244 11 87,oder an der Abendkasse ab 18 Uhr

www.niklaus-chor.ch | www.ref-staefa-hombrechtikon.ch

Jean Pierre Bünter