Seit 1982 haben die beiden Kirchenchöre Hombrechtikons, der Reformierte und der St. Niklaus-Chor, 21 Bettagskonzerte gemeinsam aufgeführt. Ihre Hundertjahr-Jubiläen feierten sie 2019 und 2022 gemeinsam – wenn das nicht gelebte Ökumene ist.
«Jugendmesse» Missa Brevis in F und Mozarts «Pastoralmesse» Missa brevis in G
Dieses Jahr präsentieren sie, unterstützt von ad-hoc-SängerInnen und unter der Leitung der versierten Dirigenten Andrés Heredia und Christian Bielefeldt, wiederum ein ansprechendes und (für die über 60 Sängerinnen und Sänger) anspruchsvolles Programm: Joseph Haydns «Jugendmesse» Missa Brevis in F und Wolfgang Amadeus Mozarts «Pastoralmesse» Missa brevis in G.
Zudem werden drei wunderschöne kürzere Werke von Mozart zu Gehör gebracht: das Alma Dei Creatoris KV 277, das Laudate Dominum aus den Vesperae solennes de Confessore KV 339 Nr. 5 und die festliche Motette für Solo-Sopran und Orchester Exsultate, jubilate KV 165.
Die Fünf Solisten, Diomari Montoya (Sopran), Lena Kiepenheuer (Sopran), Mirjam Fässler (Mezzosopran), Yves Ehrsam (Tenor) und Pascal Ganz (Bass-Bariton) sowie ein Orchester setzen Glanzpunkte und bilden den soliden Rahmen.
Ein jugendliches Programm
Haydn komponierte die Missa brevis in F mit siebzehn Jahren. 34 Jahre später komponierte der dann ebenfalls 17-jährige Mozart seine Missa brevis in G, KV 140, die «Pastoralmesse». Der Dirigent Christoph Poppen, der alle 17 Messen von Mozart aufnehmen will, erklärt, was ihn daran fasziniert: Mozart betreibe «die Messkomposition nicht als Routinearbeit, sondern mit Leidenschaft, Begeisterung und Ehrgeiz. Und das schon mit 15 oder 16 Jahren.» Schlicht und ungekünstelt tönen die Lieder und erinnern an die unbeschwerten Hirtenszenen der Rokoko-Zeit. Bei aller Leichtigkeit lässt Mozart immer wieder an den Ernst des Lebens denken, so im «Qui tollis» im Gloria und vor allem im «Crucifixus» des Credos. Beide Komponisten haben ein besonders schönes «Dona nobis pacem», «Gib uns Frieden», geschaffen – auch sie lebten nicht immer in friedlichen Zeiten, aber sie wollten den Menschen Hoffnung geben.