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Sport
27.07.2024

Paris im Scheine des olympischen Feuers

Céline Dion sang bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele auf dem Eiffelturm. Bild: PD / IOC
In Paris werden am Ende einer einmaligen Eröffnungsfeier die Olympischen Spiele 2024 offiziell eröffnet. Ohne Wetterglück präsentiert sich Frankreich bei der Bootsparade auf der Seine dennoch mit viel Flair.

Regen begleitete am Freitagabend die 85 Boote mit den Delegationen, die von der Austerlitz-Brücke bis vor den Eiffelturm die Seine herunterfuhren.

Gelungene Inszenierung

Und doch gelang das spektakuläre, aber riskante Unterfangen. Rund 320'000 Schaulustige - rund zwei Drittel mit Gratiseintritt - am Flussufer bildeten natürlich die grösste Kulisse, die eine Eröffnungsfeier anlockte. Sie mussten ein strenges Sicherheitsprozedere durchlaufen, brauchten einige Geduld und sassen erst noch über lange Zeit im immer stärker werdenden Regen, doch sie wurden mit einem stimmungsvollen Spektakel mit Staraufgebot belohnt.

Französische Revolution und Lady Gaga

Die Franzosen präsentierten sich in ihrer ganzen kulturellen Vielfalt. Während Schurter und Christen mit knapp 30 Schweizer Athleten sowie 205 weiteren Delegationen vorbeifuhren, zeigten auf festem Boden Ballettänzer, Popstars, Musical-Darsteller oder Breakdancer Motive aus der langen Geschichte der «Grande Nation». Besondere Leckerbissen:

Die am Stiff-Person-Syndrom erkrankte Sängerin Céline Dion interpretierte «L'Hymne à l'amour» der französischen Chanson-Ikone Édith Piaf. Opernsängerin Marina Viotti sang zu den brachialen Klängen der Heavy-Metal-Band Gojira, und Lady Gaga intonierte ein Chanson auf den Stufen vor der Kathedrale Notre Dame.

Oranges Schweizer Boot

Die Boote fuhren alphabetisch - gemäss französischem Ländernamen - los, weshalb sich zum Beispiel die Deutschen (Allemagne) ungewöhnlich früh auf den Weg machten. Bereits als Zweites war das von viel Applaus begleitete Flüchtlingsteam losgefahren, von dem der ausserhalb von Olympia mittlerweile für die Schweiz startende 10'000-m-Europameister Dominic Lobalu winkte.

Das stattliche, passend orange lackierte Boot mit den Schweizern stach um 20.26 Uhr "in See", drehte noch eine Ehrenrunde und brauchte dann rund eine Stunde für die sechs Kilometer. Enthusiastisch schwangen Nino Schurter und Nina Christen die Schweizer Fahne, während die durchnässten Teammitglieder im Regen tanzten.

Spiele um 22.54 Uhr offiziell eröffnet

Auch auf dem roten Teppich, auf dem unter anderem verdiente Olympioniken wie Serena Williams oder eben Fabian Cancellara geehrt wurden, war die Schweiz präsent. Um genau 22.54 Uhr eröffnete dann der französische Präsident Emmanuel Macron die 30. Sommerspiele im Beisein von IOC-Präsident Thomas Bach offiziell.

Nun wird in den nächsten 16 Tagen um insgesamt 329 Medaillensätze gekämpft. Die Unsicherheit bleibt noch eine Weile bestehen, doch zumindest das erste Wagnis der "Grande Nation" ging auf.

Keystone-SDA