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Hombrechtikon
06.06.2024
06.06.2024 09:38 Uhr

Die «Bank-Frau» von Hombi

Susanna Dändliker auf «ihrem» Bänkli im Hasel. Bild: gg
Man findet sie überall: In Parks, auf Spielplätzen, im Wald, an Seen … Sitzbänke sind beliebt und bieten Raum für Jung und Alt zum Entspannen, Reden, Nachdenken und Sicherinnern. Auch in der Gemeinde Hombrechtikon stehen rund 70 Bänke, die auf das ganze Gemeindegebiet verteilt sind und zum Verweilen einladen.

Susanna Dändliker, Vorstandsmitglied des Verkehrsvereins Hombrechtikon, kümmert sich seit 20 Jahren um das Ressort Sitzbänke und betreut die Bänke in der Gemeinde mit viel Engagement und Leidenschaft.

Nachfrage steigt

Auf die Bänke kann man sich nicht nur setzen, man kann auch Patenschaften abschliessen. Und die kommt gut an: «In letzter Zeit boomt es richtig mit den Patenschaften», freut sich Dändliker. «Zusammen mit den Paten schaue ich auf einer Karte, wo noch ein Bänkli für ein Sponsoring offen ist. Oder wir bestimmen einen möglichen Ort, wo die neue Sitzbank aufgestellt werden könnte», erklärt Dändliker. Dabei sei man immer auf den Goodwill der Landbesitzer angewiesen. «An dieser Stelle möchten wir den Landbesitzern für die ausserordentlich gute und unkomplizierte Zusammenarbeit herzlich danken.»

Grüsse, Widmung, Werbung

Mit einer Patenschaft bzw. einem «Bänkli-Sponsoring» wird ein Schild mit den gewünschten Angaben auf dem ausgewählten Bänkli befestigt. Sei das ein Gruss an die Bänklibesucher, eine Widmung oder eine Firmenwerbung. Die Patenschaft, die für fünf oder zehn Jahre von Privaten wie auch von Firmen und Organisationen abgeschlossen werden kann, gibt es ab 400 Franken, also ab 40 Franken im Jahr. Hergestellt werden die Bänke aus Schweizer Fichtenholz, gesägt und verarbeitet in einem Familienbetrieb im Berner Oberland. Die Lebensdauer beträgt um die 20 Jahre.

In der Gemeinde stehen zahlreiche Bänke, für die eine Patenschaft abgeschlossen werden kann. Bild: gg

Mit Einweihungszeremonie

Der Verkehrsverein bewirtschaftet die Bänke nicht nur und kümmert sich um den Unterhalt, jede Bank wird auch feierlich eingeweiht. «Wir treffen uns mit den Paten beim Bänkli, bringen die Plakette an und stossen darauf an.» Damit wird bereits die erste Geschichte geschrieben. «Es gab schon richtige Familienfäschtli, zum Beispiel beim Bänkli auf der Chüeweid», sagt Dändliker lachend, die selbst natürlich auch ein Bänkli hat. Es befindet sich in Richtung Lützelsee im Hasel.

«Gesprächige» Sitzbänke

«Das Schöne an einer Sitzbank ist, dass man spürt: Hier bin ich willkommen», sagt Dändliker. «Es kann vieles entstehen, man erlebt oft tolle Momente.» Auch sie habe auf den Hombrechtiker Sitzbänken schon viele persönliche Geschichten erlebt. Eine lustige ereignete sich, als sie eine junge Frau mit einem Fotoapparat antraf. Sie setzte sich zu ihr, und sie kamen ins Gespräch. Bald gesellten sich ein junges Paar und ein Herr dazu. Als der Mann erfuhr, dass sie auf «ihrem» Bänkli sassen, erzählte er, dass er genau hier seiner Frau einen Antrag gemacht hatte. «Was für eine schöne Geschichte! Am Ende setzten alle zusammen ihren Spaziergang gemeinsam fort.»

Nachfolge gesucht

Nach 20 Jahren möchte Susanna Dändliker kürzertreten und wünscht sich eine Nachfolge für das Ressort Sitzbänke. «Es wird Zeit, dass Jüngere übernehmen. Es ist eine so schöne Aufgabe!» Interessierte melden sich bitte beim Verkehrsverein: info@verkehrsverein-hombi.ch.

Die Paten können ihre Bank mit einer Botschaft versehen. Bild: gg

Bänkli-Geschichten

Hast auch du eine schöne «Hombrechtiker Bänkli- Geschichte» zu erzählen?

Die Redaktion freut sich auf spannende Anekdoten: aehrenpost@tudordialog.ch

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost