Bei der Maurmer Dorfpost brodelte es seit Monaten, vor einem Monat kam's zum Eklat: Wegen eines Artikels in der Ausgabe vom 8. März 2024, bei dem das Bauamt der Gemeinde in der Kritik stand, wurde der stv. Chefredaktor und Autor des Artikels umgehend freigestellt. Der Vorwurf ist happig: Der Gemeinderat wirft dem stv. Chefredaktoren schwere Verstösse gegen die redaktionellen Richtlinien der Zeitung vor. Dies, obwohl die Kommission Maurmer Post, welche die redaktionelle Hoheit über die Zeitung hat, das Gut zum Druck für die Zeitung und damit auch für den besagten Artikel erteilt hatte.
Auch der Chefredaktor, der seit knapp einem Jahr bei der Gemeinde im Teilzeitpensum angestellt war und einen befristeten Vertrag mit der Gemeinde bis Ende März 2024 hatte, wurde bereits vor dem besagten Artikel kaltgestellt. Ihm wurde Anfang Jahr von der Kommission Maurmer Post mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht verlängert werde. Dies, obwohl er sich in kürzester Zeit in die Herzen der Maurmerinnen und Maurmer geschrieben hatte. Ein erfahrener Journalist, der seit 50 Jahren in der Gemeinde wohnt.
Die Kommissiom teilte ihm mit, dass die Stelle neu ausgeschrieben werde, er könne sich ja darauf bewerben. Eine Begründung gab's laut Chefredaktor keine – auch nicht von seinem Arbeitgeber, der Gemeinde Maur.
Die Stelle wurde zum Erstaunen des Chefredaktors und zur Verwunderung vieler Maurmerinnen und Maurmer am 2. Februar 2024 in der Maurmer Post ausgeschrieben. Danach muss es übel zu und her gegangen sein: Der Chefredaktor wurde im März wegen Mobbing am Arbeitsplatz krankgeschrieben. Mittlerweile kommunizieren die betroffenen Parteien nur noch über Anwälte miteinander.