Plötzlich bröckelt im Parlament der Widerstand gegen die Sparpläne von Verteidigungsministerin Viola Amherd und Armeechef Thomas Süssli. Lieber heute als morgen würden die beiden den veralteten Kampfjet F-5 Tiger ausmustern, spätestens 2027 soll es so weit sein. Bisher aber wehrte sich das Parlament dagegen. Denn das würde mit grösster Wahrscheinlichkeit das Ende der Patrouille Suisse bedeuten.
Schwindender Rückhalt
Der Rückhalt für die Kunstflugstaffel aber schwindet unter der Bundeshauskuppel mehr und mehr. Dies schreibt der «Blick» am Mittwoch. Zwar habe die bürgerliche Mehrheit in der nationalrätlichen Sicherheitskommission am Dienstag nochmals gegen das Grounding gestimmt. Doch selbst die Tiger-Freunde räumen ein, dass der Wind unter den Flügeln abnimmt. Die Mitte-Partei wechsle mehr und mehr ins Lager jener, die die F-5 ausser Dienst stellen wollen.
Die Armee finanziell im Tiefflug
Damit wird die Ausmusterung praktisch nur noch von SVP und FDP bekämpft. Im Parlament stünden sie so auf verlorenem Posten – ohne Mitte fehlt ihnen die Mehrheit. «Für die meisten sind die Finanzprobleme der Armee das Hauptargument», ist aus der Sicherheitskommission zu hören. «Das hat Süssli mit seinem Geschrei erreicht.» Wochenlang war zuletzt über Finanzengpässe der Armee diskutiert worden. Der Armeechef warnte dabei sogar vor dem Ende des Heers.