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Hombrechtikon
10.02.2024
11.02.2024 08:18 Uhr

Legislaturziele der Schule: Ein Zwischenbericht

Teambilding Event, wir machen unseren eigenen Käse, Klausurtagung Mannenbach. Bild: Eveline Huber
Die Schulpflege hat sich für die Legislaturperiode 2022–2026 fünf Ziele gesetzt. Ein Zwischenstand.

1. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung

An der Schulpflegesitzung vom 14. Februar 2023 wurde das Qualitätskonzept genehmigt. Dieses verbindet verschiedene Elemente aus bestehenden Dokumenten der Schulentwicklung mit der Organisation sowie der Kultur der Schule Hombrechtikon.

Das Qualitätsmanagement beschreibt den Zyklus in fünf Schritten bezogen auf die fünf Qualitätsbereiche Definition, Planung, Realisierung, Prüfung und Sicherung. Aktuell arbeitet die Projektgruppe an den Details, welche der Umsetzung dienen und als Anhänge das Konzept ergänzen. Ebenfalls werden Instrumente zur Evaluation entwickelt. Der aktuelle Stand der Arbeiten lässt darauf schliessen, dass das Ziel im Lauf der Legislatur erreicht werden kann.

2. Pädagogik

Neben den normalen Veränderungen, die mit der Entwicklung unserer modernen Gesellschaft einhergehen, haben grössere Gesetzesanpassungen die Schule in den letzten 15 Jahren stark verändert. Die Revision des Volksschulgesetzes des Kantons Zürich
2008 (VSG §33) sah vor, dass alle Kinder, unabhängig von ihren Begabungen, Besonderheiten oder Beeinträchtigungen, möglichst mit allen «Gspänli» in derselben Klasse an ihrem Wohnort unterrichtet werden sollen.

Im heutigen Schulalltag gibt es deswegen eine grosse Anzahl Kinder, die auf unterschiedliche Arten von Unterstützung angewiesen sind. Nicht wenige Kinder benötigen auch Unterstützung in mehreren Bereichen gleichzeitig.

Das von der Schulpflege definierte Legislaturziel beinhaltet die Erstellung eines ganzheitlichen pädagogischen Konzepts. Im Zuge der Arbeiten zeigte sich, dass die Stärkung der Regelklasse eine besonders hohe Priorität hat, und es wurde ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet, welches aufgrund der Kompetenzenregelung als Urnengeschäft behandelt werden muss.

Aus diesem Grund fand am 7. Februar 2024 im Gemeindesaal Hombrechtikon eine Infoveranstaltung zum Urnengeschäft «Stärkung der Regelklasse» statt. Die Urnenabstimmung wird am 3. März 2024 durchgeführt.

Das Projekt umfasst folgende Massnahmen:


Schulassistenzen
Der Einsatz von Schulassistenzen vom Kindergarten bis zur 2. Primarklasse ist eine effiziente, niederschwellige und verhältnismässig kostengünstige Lösung. Schulassistenzen bieten die Möglichkeit, das «System Schule» zu unterstützen und so auf die Herausforderungen zu reagieren. Deshalb haben auch andere Gemeinden im Kanton entschieden, ihre Regelklassen mit Schulassistenzen zu entlasten und zu stärken.
Sie bilden mit der Lehrperson ein Tandem und nehmen der Lehrperson einfache, aber unverzichtbare Aufgaben ab. Der zielgerichtete Einsatz einer Schulassistenz unterstützt die Lehrperson in ihrer Tätigkeit und trägt dadurch zur Unterrichtsqualität bei.

Schulassistenzen betreuen Kinder beim Lernen, beim Lösen von Aufgaben und unterstützen sie im Schulalltag (Garderobe, Pausenplatz, Begleitungen zur Therapie, zum Schwimmen etc.). Ihre Anwesenheit im Klassenzimmer führt zu mehr Ruhe und Konzentration. Die Lehrperson kann sich auf das Unterrichten und auf die Klasse konzentrieren. Die Schulische Heilpädagogin wiederum kann sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen, die ihr zugewiesenen Kinder zu fördern. Schulassistenzen gehören zum gemeindeeigenen Personal. Sie werden der Schulleitung unterstellt und sind Teil des pädagogischen Gesamtschulteams.

«Lerninsel Plus»

Mit der «Lerninsel Plus» wird ein erweiterter Lernraum geschaffen, der aber mehr ist als nur ein separates Schulzimmer. Hier können Schülerinnen und Schüler mit besonderen Lern- oder Verhaltensschwierigkeiten sowohl schulisch als auch sozialpädagogisch betreut und unterstützt werden. Eine Lehrperson und eine sozialpädagogische Fachperson erarbeiten mit dem Schüler oder der Schülerin individuelle Lern-, Lösungs- und
Verhaltensstrategien. Sie beratenLehrpersonen und beziehen Eltern mit ein, um tragfähige Lösungen zu finden. Bei Bedarf übernehmen sie Einzelbeschulungen, bei Akutmassnahmen begleiten sie den Schüler oder die Schülerin bei einem Time-out.

Der Aufenthalt in der Lerninsel kann einzelne Stunden dauern, oder er kann über mehrere Wochen in regelmässigen Stunden oder Halbtagen erfolgen. Ziel ist immer die baldige Rückkehr in den Regelunterricht.

Als Unterstützungsangebot bei ausgeprägten Lernschwierigkeiten ermöglicht die Lerninsel eine bedarfsgerechtere Förderung und dient der erfolgreichen persönlichen und schulischen Laufbahn der Schülerin oder des Schülers. Als Akutmassnahme bei schwerwiegendem dissozialem Verhalten wirkt die Lerninsel deeskalierend und problemlösend.

Bis anhin müssen für betroffene Schülerinnen und Schüler mit sehr ausgeprägten, anhaltenden Verhaltensschwierigkeiten häufig teure, externe Einzellösungen gefunden werden, welche oft mit langen Wartezeiten verbunden sind. Mit einer Lerninsel Plus kann die Schule frühzeitig reagieren, bevor es zu einer Eskalation kommt. Zudem werden nicht nur hohe Kosten gespart, sondern unsere Schülerinnen und Schüler können auch schulintern gefördert werden: Es entsteht eine gelingendere und nachhaltigere Zusammenarbeit zwischen sozialpädagogischer Fachperson, Lehrperson, Eltern und Schüler bzw. Schülerin, was sich auf den Fortschritt des Schülers bzw. der Schülerin niederschlägt.

Andere Gemeinden haben durchwegs positive als auch nachhaltige Ergebnisse durch die Arbeit mit einer Lerninsel Plus erzielt. Der Gemeinderat und die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission (RGPK) haben ihre zustimmenden Abschiede zum Urnengeschäft «Stärkung der Regelklassen» abgegeben.

3. Übergang von der Familie ins Schulsystem

Die jüngsten Kinder sind heute grade mal vier Jahre alt, wenn sie in den Kindergarten eintreten, und sie haben teilweise kaum Erfahrungen ausserhalb der Familie gemacht. Um den Übergang vom Vorschulalter zum Eintritt in die Schule zu vereinfachen, werden die Schnittstellen der Ressorts Schule und Gesellschaft eruiert und gegebenenfalls optimiert.

4. Schulergänzende Betreuung

Nachdem die neu geschaffene Stelle der Leitung Betreuung Mitte 2023 erfolgreich besetzt werden konnte, liegt der Fokus in der Tagesstruktur MINIMAX nun auf der Aus- und Weiterbildung der MINIMAX-Mitarbeitenden. Eine Qualitätssicherung und -entwicklung der schulergänzenden Betreuung ist ein Legislaturziel der Schulpflege. Damit verbunden werden in Zusammenarbeit mit dem Ressort Hochbau und Liegenschaften (Schulraumplanung) die Standorte für die MINIMAX geprüft und in die weitere Planung mit aufgenommen.

5. Informations und Kommunikationstechnik (ICT)

Im Jahr 2022 konnte die Schule Hombrechtikon mit neuen Endgeräten (iPads) ausgerüstet werden. Dazu wird nun die Projektgruppe ICT das neu erstellte Medien und ICT-Konzept umsetzen. Ein Legislaturziel ist in diesem Zusammenhang die Erstellung des Datenschutzkonzepts.

Für die Schulpflege: Corinna Alder