Die Abschaffung der «Tageskarte Gemeinde» und die von Alliance SwissPass initiierte Nachfolgregelung geben weiterhin zu reden. Im Linthgebiet lehnen mit Rapperswil-Jona und Kaltbrunn zwar nur zwei Gemeinden die neue «Spartageskarte Gemeinde» offen ab, doch die schweigende Mehrheit hat sich ohne Begeisterung und mit «Zähneknirschen» (Uznach) für die neue Option entschieden.
Zu aufwendig, zu teuer
Hauptkritikpunkte: zu aufwendig, zu teuer – und nur noch an den Gemeindeschaltern (und nicht digital) zu erhalten. Bei Alliance Swiss Pass weist man diese Kritik von sich. In einer Medienmitteilung heisst es: «Die Spartageskarte Gemeinde richtet sich bewusst auch an nicht digitalaffine Kundinnen und Kunden. Dies wurde auch in der Konsultation der Gemeinden und Städte zur Nachfolgelösung deutlich.»
Uster foutiert sich
Doch da hat der Anbieter die Rechnung offenbar ohne den Wirt gemacht. Eine Bestandesaufnahme in benachbarten Regionen zeigt deutlich: Die Spartageskarten Gemeinde erweisen sich als Eigentor – beispielsweise auch im Bezirk Uster. Dort schwenken mit Möchaltorf und Maur nur zwei Gemeinden auf den neuen Kurs ein – aber dies nur «auf Zusehen hin». Uster, Dübendorf, Schwerzenbach, Greifensee, Fällanden und Egg verzichten dagegen gänzlich.
Klare Worte findet man in Egg. Dort heisst es auf der Gemeinde-Homepage: «Aus Sicht der Verwaltung und des Gemeinderates entspricht das Produkt «Spartageskarte 2024» nicht einem zeitgemässen Angebot mit einem schlanken, medienbruchfreien Prozess».
Grosser Beratungs- und Bearbeitungsaufwand
Es würde unverhältnismässig viele Ressourcen binden. Die gesamte Abwicklung des Produkts sei mit einem nicht zu unterschätzenden Beratungs- und Bearbeitungsaufwand verbunden: «Aus diesen Gründen wird auf die Einführung der neuen Spartageskarte Gemeinde ab dem kommenden Jahr verzichtet».
Dieser Schritt werde bedauert, da auch die strategischen Zielsetzungen Bestrebungen zur Nachhaltigkeit und Angebote des öffentlichen Verkehrs grundsätzlich vorsehen. Bei einer zeitgemässen Optimierung des vorliegenden Prozesses würde das Angebot selbstverständlich nochmals evaluiert.