Küsnacht beinahe vom Wind verweht. Nach einer 5:0-Führung geriet Küsnacht bei Racing in der letzten halben Stunde noch in den Gegenwind und erzitterte sich letztendlich doch noch einen 6:4-Sieg. Guido Bischofberger erzielte dabei 3 Tore.
Küsnacht gab dem Spiel ab der ersten Minute die Marschrichtung vor, der Führungstreffer in der 7. Minute die logische Folge: Joel Vázquez spielte nach einem feinen Dribbling Guido Bischofberger frei, welcher aus gut 16 Metern abdrückte und in die entfernte untere Ecke traf. Sechs Zeigerumdrehungen später passte Gian Welti zum noch besser positionierten Guido Bischofberger, der auch schon schwierigere Tore erzielt hat als dieses 2:0.
Das war aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn Vázquez erlief sich in der 25. Minute einen Ball und schob diesen am gegnerischen Torhüter vorbei. Das Heimteam in ihren Tenues wie die peruanische Nationalmannschaft, nur dass der rote Diagonalbalken von rechts nach links verläuft, kam immer einen Schritt zu spät. Dies war aber auch dem Auftritt der Küsnachter geschuldet, die ein konsequentes Forechecking betrieben und damit Fehler des Gegners förmlich provozierten. Das 4:0 kurz vor der Pause, Welti wurstelte einen Rückpass von Vázquez über die Linie, war auch in dieser Höhe verdient – Racings erster Torabschluss fand erst in der 33. Minute statt. In der 49. Minute folgte der nächste Streich, als wiederum Guido Bischofberger einen klugen Rückpass einschob – mit seinem dritten Treffer verdoppelte er gleich einmal seine bisherige Saisonausbeute.
Nach einer Stunde wurde das Wetter noch unfreundlicher als es bereits zuvor herrschte. Kult-Reporter Hans Juckers legendärer Spruch "Jetzt schiffets glaub na unenufe" hätte nicht besser zutreffen können. Der Rückenwind gab dann dem Heimteam tatsächlich Schub: Ein Auskick von Racing-Goalie Schultheiss nach einer guten Stunde bekam durch eine Böe eine derartige Ballistik, dass das Leder über FCK-Torhüter Laurent Frei hinweg direkt im Netz landete! Man konnte dem beneidenswerten Keeper hier nicht einmal einen Vorwurf entgegenhalten. Nur zwei Minuten später landete ein Freistoss von Luminati wieder in den Maschen, ebenfalls windbegünstigt. In der 68. Minute wurde der in der Halbzeitpause für den die Woche über kränkelnden Vázquez eingewechselte Christian Sprecher im Strafraum gelegt. FCK-Captain Finn Sulzer verwandelte den fälligen Elfmeter souverän in die untere Torecke. Totomat zu diesem Zeitpunkt:
2:6. Fünf Minuten später liess sich Giona Kerler, für seine Verhältnisse, etwas gar einfach austricksen und ermöglichte Albisetti den Torerfolg. Kurz danach profitierte derselbe Spieler vom Aufwind, wie es Simon Ammann bei seinem Olympia-Sieg 2010 in Vancouver auf der Grossschanze ummünzte, zum Anschlusstreffer. In dieser Phase musste man um die Küsnachter fürchten. Es brauchte dann gar die Künste von FCK-Torhüter Frei, der mehrmals bravourös rettete. Der Sieg wurde dann aber doch noch über die Zeit gerettet.