Für einige bedeutete der Sonntag eine Zitterpartie, nicht aber für Nina Fehr Düsel. Die SVP Politikerin aus Küsnacht wurde ohne Wenn und Aber in den Nationalrat gewählt und liess dabei sogar den Parteipräsidenten hinter sich.
Wie sie die Wahl erlebt hat, was sich für sie nun ändern wird und ob sie Belange der Region auch in Bern einbringen kann, darüber haben wir uns mit der frischgewählten Nationalrätin unterhalten.
Ein bekannter Moderator stellt zu Beginn seiner Interviews immer die Frage: «Wer sind Sie?» Darf ich Ihnen diese Frage auch stellen?
(lacht) ich bin Nina Fehr Düsel, Politikerin aus Küsnacht, ich bin in der Privatwirtschaft als Juristin tätig, verheiratet, Mutter, und freue mich nun riesig auf die neue Herausforderung als Nationalrätin.
Hand-aufs-Herz: Wie überrascht waren Sie am Sonntag, als Sie mit diesem Glanzresultat gewählt wurden?
Nun, im Vorfeld gab es viele Stimmen, die meinten, dass ich sicher gewählt würde. Ich selbst war aber eher unsicher - und glauben Sie mir, ich habe bis am Schluss mitgefiebert. Als ich dann aber festgestellt habe, dass ich sicher gewählt war, da habe ich mich sehr gefreut. Offensichtlich haben die Stimmberechtigten die Sachpolitik, die ich seit Jahren im Kantonsrat betreibe, zur Kenntnis genommen und sehr geschätzt.
Was bedeutet das nun für Ihre politische Arbeit? Was wird sich ändern?
Ich finde es toll, dass ich meine Ideen nun auf eidgenössischer Ebene einbringen kann. Es gibt sehr viele Themen, die mich schon immer beschäftigt haben, bei denen ich im Kantonsrat aber nicht mehr weitergekommen bin, weil sie eidgenössischer Natur waren. Ich denke da an Sicherheitsfragen, an die Altersvorsorge oder Gesundheitspolitik, und viele andere mehr. Solche Themen kann ich nun im Nationalrat einbringen, und auf diese neue Herausforderung freue ich mich sehr.
Wie wichtig werden Ihnen zukünftig die Belange Ihrer Region sein?
Es ist mir ein grosses Anliegen, dass ich auch Belange unserer Region in Bern einbringen kann. Zum Beispiel in der Verkehrspolitik, wo ich als Kantonsrätin sehr aktiv war. Es ist wichtig, dass der Bezirk Meilen gut erschlossen ist und dass wir eine gute Verbindung in die Stadt Zürich haben. Ich spreche da auch vom S-Bahn Anschluss, der direkt nach Oerlikon und Flughafen führt und der, so wird gemunkelt, abgebaut werden soll. Das ist nicht attraktiv für unseren Bezirk, und da werde ich mich wo möglich einsetzen.
Zum Schluss, wie sehen die nächsten Tage und Wochen aus?
Ich werde mich in den nächsten Tagen und Wochen neu organisieren müssen. Schön ist, dass ich für meinen Arbeitgeber in der Versicherungsbranche weiterhin Teilzeit tätig sein kann. Meine Familie unterstützt mich sehr - mein Mann ist sehr flexibel und deshalb werden wir alles sicher gut vereinbaren können.