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Region
06.09.2023

Strom am Zürichsee massiv teurer

Ein kostbares Gut: Die Strompreise steigen auch am Zürichsee markant. (Symbolbild) Bild: pd
Haushalte in der Zürichsee-Region müssen 2024 bis zu 50 Prozent mehr für den Strom bezahlen. Welche Gemeinden es am härtesten trifft.

Die «Zürichsee Zeitung» hat sich in der Region umgeschaut – und zeigt in ihrer heutigen Ausgabe auf, welche Gemeinden am härtesten von den höheren Stromtarifen im kommenden Jahr betroffen sind.

Wer in Horgen wohnt, zahlt am meisten für den Strom in der Zürichsee-Region. Dennoch ist der Preisaufschlag nicht so massiv wie in anderen Gemeinden.

Ab 1. Januar 2024 zahlt man in Horgen 35,1 Rappen pro Kilowattstunde, wenn man in einer 4-Zimmer-Wohnung lebt. Letztes Jahr waren es noch 33,2 Rappen.

Privilegierte Bewohner in Hirzel

Speziell an der Situation ist aber, dass die Horgner, die im Hirzel wohnen, deutlich günstiger wegkommen. Horgen ist nämlich die einzige Gemeinde im Zürichsee-Gebiet, in der es zwei Tarife gibt. Dies weil nach der Fusion im Hirzel der Vertrag mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) beibehalten wurde. 

Teurer Einkauf als Grund

Weshalb die Preise erneut steigen, erklärt Sophia Siegenthaler, Mediensprecherin der EKZ. «Um das Risiko von Preisausschlägen zu minimieren, kaufen wir den Strom jeweils verteilt über zwei bis zweieinhalb Jahre im Voraus an den Handelsbörsen ein. Da die Preise zwischenzeitlich auf nie da gewesene Rekordwerte gestiegen sind, mussten wir teuer einkaufen, und das geben wir nun über die Tarife weiter.»

Am höchsten seien die Preise aber im August und September 2022 gewesen, da hätten die EKZ bewusst keinen Strom gekauft.

Männedorf bleibt Spitzenreiter

Am rechten Zürichseeufer kommen die Stäfnerinnen und Stäfner am besten weg. Ihnen steht eine Preiserhöhung von 28 Prozent ins Haus. Mit wesentlich höheren Kosten müssen hingegen die Einwohner in Herrliberg rechnen. In der Gemeinde, die ein eigenes Elektrizitätswerk hat, wird der Stromtarif um etwa 46 Prozent steigen. Aktuell liegen die Strompreise mit 22,2 Rappen pro Kilowattstunde allerdings noch sehr tief. Neu kostet eine Kilowattstunde 32,47 Rappen. 

Die höchsten Tarife sind am rechten Ufer weiterhin in Männedorf zu beklagen. 34,1 Rappen werden pro Kilowattstunde fällig, 32 Prozent mehr, als dies zurzeit noch der Fall ist. Was die Preiserhöhungen für eine Familie für finanzielle Folgen haben, verdeutlicht ein Rechenbeispiel der Infrastruktur Zürichsee AG, die Meilen und Uetikon mit Strom beliefert: «Für den Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies eine Mehrbelastung durch die Energie von rund 110 Franken pro Jahr», teilt das Unternehmen mit. In den beiden Gemeinden liegt die Preiserhöhung bei etwa 35 Prozent. 

Thomas Renggli, Goldküste24