Karin Steiner
Zahlreiche Fotos und zwei Bordbücher aus der Anfangszeit der Swissair hat Hannelore Beyer aufbewahrt. Sie stammen von ihrer Mutter, die teils in Wipkingen aufgewachsen war und damals unter ihrem ledigen Namen Amalie Weber als eine der ersten Swissair-Hostessen die Passagiere auf Flügen in Europa begleitete. Der Stammflugplatz war in Dübendorf. Schon 1935 nahm die Swissair London in ihr Streckennetz auf mit DC2 und DC3.
«Der Flug dauerte erheblich länger als heute», erinnert sie sich an die Erzählungen der Mutter. «Nach London war man bis zu drei Stunden unterwegs. Die Hostessen strichen vor dem Abflug noch die Sandwiches selber für die Passagiere und servierten Kaffee, Tee und ein paar alkoholische Getränke wie zum Beispiel Cognac.»
In den Flugzeugen sassen oft Leute aus besseren Gesellschaftsschichten oder Prominente, denn nicht alle konnten sich das Ticket leisten, und manche hatten auch schlicht und einfach Angst, ein Flugzeug zu besteigen. «Während der langen Flüge hatte man viel Zeit um zu plaudern», erzählt die Tochter. Im Flugzeug wurden Bordbücher herumgereicht, in welche die Passagiere in Sprachen aus aller Welt etwas hineinschrieben. Das konnten Beschreibungen des Flugs, Gedichte, Poesie oder auch einfach ein Dankeschön an das Personal sein. So zum Beispiel zeigt sie eine Seite, auf welcher der Dichter Stefan Zweig «Dankbar für wunderbare Fahrt» hineingeschrieben hatte.