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Hombrechtikon
25.08.2023
25.08.2023 13:05 Uhr

75 Jahre Halter AG Werkzeugbau

Seit 1951 befindet sich die Halter AG an der Oetwilerstrasse. Bild: zvg
Die Firma Halter AG Werkzeugbau feiert dieses Jahr ihren 75. Geburtstag. Mit Stolz schaut der heutige Besitzer Stefan Halter auf die Familiengeschichte zurück. Es gab sogar eine Zeit, wo drei Generationen gleichzeitig im Geschäft mitwirkten.

«Es begann alles in Grossvaters Garage in Feldbach im Jahr 1948», erzählt Stefan Halter. Drei Jahre später sind sie an den heutigen Standort gezogen. Das heutige Gebäude an der Oetwilerstrasse wurde 1979 gebaut. «Das Gebäude ist genauso alt wie ich», lacht der gelernte Werkzeugmacher. Ein Standortwechsel weg von Hombrechtikon sei für die Familie nie in Frage gekommen. Das Grundstück hatte Stefans Urgrossmutter, der Mundartdichterin Amalie Halter-Zollinger, gehört, und die Familie lebte immer im «Oberdörfli».

Drei Generationen unter einem Dach

Über 50 Jahre lang hatte Gründer Armin Halter, der Grossvater von Stefan Halter, die Fäden in der Hand. «Auch als er nicht mehr im operativen Geschäft tätig war, kam er am Abend in den Betrieb, um nach dem Rechten zu schauen», schmunzelt der heutige Besitzer. Er erinnert sich gerne an die Zeit mit seinem Grossvater zurück. «Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu ihm.» Im gleichen Haus aufgewachsen, sei er als kleiner Bub immer im Betrieb gewesen.

Während ein paar Jahren wirkten sogar drei Generationen gleichzeitig: Armin, Erich und Stefan Halter teilten sich zu der Zeit die Büroräumlichkeiten. «Es war eine spezielle Zeit, die für alle drei nicht immer einfach war.» Seinem Vater sei das Loslassen leichter gefallen als dem Grossvater. Er habe ihm schnell viel Verantwortung übertragen.

Gründer Armin Halter mit seiner Frau Hilde. Bild: zvg

Seit 1999 im Betrieb

Stefan Halter arbeitet seit 1999 im Betrieb und hat die Führung im Jahr 2012 übernommen. Das sei für ihn nicht immer klar gewesen. Nach dem Schnuppern im Elektrikerberuf entschied er sich, Werkzeugmacher zu lernen. «Was am Anfang eher aus Vernunft geschah, entwickelte sich schnell zu einer Faszination», sagt der Vater von zwei Söhnen.

Schwester auch an Bord

Seine Schwester Sabine Kadri-Halter arbeitet auch seit 18 Jahren im Betrieb mit und kümmert sich um das «daily business» im Büro. Dank ihrer Zuverlässigkeit und Flexibilität habe er wieder mehr Zeit, vermehrt in der Werkstatt mitzuwirken, was ihm grossen Spass mache. Familie und Geschäft so eng beieinander zu haben, sei nicht immer einfach. Da gehe es halt auch im Privaten oft ums Geschäft. «Aber wir kennen es beide nicht anders. Schon als Kinder gab es bei uns keinen Mittagstisch, wo nicht über die Arbeit geredet wurde.»

Bei der Frage, ob die vierte Generation mit seinen Söhnen schon in den Startlöchern stehe, lacht Halter. «Ich glaube nicht.» Es liege ihm fern, die Kinder in eine Richtung zu drängen. «So etwas entsteht, oder es entsteht halt nicht!»

Seit 1951 befindet sich die Halter AG an der Oetwilerstrasse. Bild: zvg

Gefragter Industriezulieferer

Die Firma produziert auf Kundenbestellung Stanzteile und mechanische Bauteile. Dies könne von Einzelteilen bis zu Millionenstückzahlen variieren, so Halter. Für die Produktion dieser Teile konstruieren und fertigen sie entsprechende Werkzeuge. Halters Abnehmer sind führende Hersteller von Haushaltsgeräten, Präzisions- und Elektroinstrumenten aus aller Welt. Die Firma beschäftigt zehn Mitarbeitende.

Preisdruck wird grösser

Was den Unternehmer beschäftigt, ist der Preisdruck. «Es ist eine schwierige Entwicklung», sagt Halter nachdenklich. Die Stärken ihres Kleinbetriebs seien die Qualität und die kurzen Lieferfristen. Doch bei grossen Mengen und wo die Qualität eine untergeordnete Rolle spiele, werde es immer schwieriger, mitzuhalten.

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost