Von Feldbach aus tuckert das Fischerboot langsam auf den See. Kleine Wellen kräuseln sich am Bootsrand, der See ist noch ruhig und nur in weiter Ferne ist noch ein anderes Boot auszumachen.
Zu dieser frühen Stunde, wenn der Morgen dämmert und es langsam hell wird, sind eigentlich nur die Berufsfischer auf dem See. Remo Pfister ist einer von ihnen. Zehn Berufsfischer gibt es noch im Kanton Zürich, neue Lizenzen werden keine mehr vergeben. Die Fischbestände haben abgenommen und das spürt auch Remo Pfister. Es gebe viel mehr Kormorane, die den Fischern den Fang streitig machten. Auch die wärmeren Seetemperaturen, der stärkere Regen, die Strömungen und die Blaualgenbildung machen den Fischfang schwieriger. «Für die Fische ist das kein grosses Problem, die weichen den Blaualgen aus, aber unsere Netze werden verfärbt», sagt Pfister.
Fische und anderes in den Netzen
Auf der Seemitte gibt er Schub und lenkt das Boot Richtung Richterswil zu den Bojen, an denen seine Netze hängen. Pfister legt diese jeweils am Vorabend aus, um sie am nächsten Morgen wieder einzuholen. Heute hofft er auf zahlreiche Felchen, für den Egli benutzt er jeweils andere Netze.
Abfall und Motorengeräusche
Über eine Seilwinde zieht er die feinen Netze langsam ein, und bereits zappeln erste Felchen darin. Immer wieder sind es aber auch im Rietwis in Hombrechtikon zu einer Fischerei ausgebaut. «Zuerst hatten wir ein Boot zusammen, bis ich mir ein zweites, kleineres gekauft habe, mit dem ich auch auf dem Pfäffikersee Laichfischfang betreiben kann.» Mit der Lizenz sind die Pfisters berechtigt, auf allen Gewässern im Kanton Zürich zu fischen. Auf dem Zürichsee fische er meist in der näheren Umgebung von Feldbach, weil weite Fahrten wenig Sinn machten.