FREI ist der dritte Teil der 2020 begonnenen Ausstellungstrilogie weit – wild – frei. Der Themenkreis ist aktuell, wie der bisherige Erfolg und die gut besuchten Anlässe zeigen. Auch FREI umfasst als Gruppenausstellung künstlerische Positionen, die unterschiedliche Aspekte des Themas spiegeln.
Kompromisslos frei
Einer, der Freiheit zu leben versucht, ist der Winterthurer Künstler Erwin Schatzmann. Er fordert dazu auf, den Wandel, den man sich wünscht, selbst zu verwirklichen. Bekannt für seine bunt bemalten Holzfiguren und Holzbänke, die an zahlreichen Orten im öffentlichen Raum stehen, ergreift er immer wieder die Initiative, damit Kunst auch ausserhalb des Museums und des etablierten Kunstbetriebs stattfindet. Sein Morgenland ist ein einzigartiger Offspace der Lebenskunst. Ein bedeutender Teil seines Werks sind die Texte, die mit viel Humor ungewohnte Perspektiven vorschlagen. Auch in seinen Zeichnungen schafft Erwin Schatzmann ein buntes und grenzenloses Bild des Lebens.
Weibliche Freiheit oder gefangen im Muster?
Ähnlich wie Erwin Schatzmann verwendete Marlis Spielmann zu Beginn Elemente aus der Volkskunst. Ihre axialsymmetrischen Scherenschnitte formten Reigen aus menschlichen Figuren, Tieren und Blumen. Seit einigen Jahren fokussiert sie ihre Arbeit auf grossformatige Scheren- und Messerschnitte, die sich wie filigrane Wandteppiche präsentieren, aus der Nähe betrachtet jedoch überraschende gesellschaftskritische Details preisgeben. In ihrem gesamten Werk hat sie traditionell weibliches Handwerk wie etwa textile Techniken aufgegriffen und weiterentwickelt, um damit gleichzeitig Geschlechterrollen zu hinterfragen.