Es zeigen sich Zusammenhänge mit der Mediennutzung: Jugendliche, die viel elterliche Unterstützung erfahren, verbringen weniger Zeit im Internet und werden seltener mit Sexting oder sexueller Belästigung konfrontiert.
Das Jugendalter ist durch besonders viele Entwicklungsaufgaben geprägt. Dazu gehört auch das Erlernen eines selbstbestimmten, kompetenten und bereichernden Umgangs mit Medien. In dieser anspruchsvollen Lebensphase spielen familiäre und soziale Ressourcen eine wichtige Rolle, indem sie eine positive Entwicklung unterstützen.
Jugendliche in der Schweiz verfügen durchschnittlich über ein hohes Mass an sozialen und familiären Ressourcen. Dies zeigt der neue JAMESfocus-Bericht der ZHAW und Swisscom.
Kein Mangel an Ressourcen
Ein Grossteil der Jugendlichen schätzt gemäss Mitteilung der ZHAW die elterliche Unterstützung als hoch ein und erlebt in der Erziehung ein hohes Mass an Kommunikationsbereitschaft und aktiver Lenkung seitens der Eltern. Auch fühlen sich die meisten gut integriert, sowohl in der Schule als auch innerhalb ihres sozialen Umfeldes.
Über die verschiedenen soziodemografischen Unterschiede hinweg sind familiäre und soziale Ressourcen relativ gleichmässig verteilt, so die ZHAW weiter. Allerdings schätzen Jugendliche ohne Schweizer Pass die elterliche Unterstützung signifikant tiefer ein und fühlen sich weniger gut integriert. «Für Eltern mit Migrationshintergrund ist es vermutlich schwieriger, ihr Kind bei gewissen Themen zu unterstützen, da sie die Lebenswelt der Jugendlichen sowie das Schul- und Berufsbildungssystem in der Schweiz weniger gut kennen», erläutert Gregor Waller, Co-Leiter der Fachgruppe Medienpsychologie. «Aufgrund sprachlicher und kultureller Unterschiede fällt es möglicherweise auch den Jugendlichen schwerer, sich zu integrieren oder sie sind mit Vorurteilen und Ausgrenzung konfrontiert.»