In Stäfa ist das zum Beispiel an den heissen Wochenenden der Fall. Die Autofahrer weichen auf Seitenstrassen aus, auch wenn es dort verboten ist. Ein Bauer in Stäfa wehrt sich auf seine Art. Er holt seinen Traktor und kesselt die Falschparkierer mit Siloballen ein, sodass die Fahrzeuglenker nicht mehr wegfahren können.
Doch der Abteilungsleiter Sicherheit der Gemeinde Stäfa, Ruedi Haug sagt, dass der Bauer sind grundsätzlich nicht im rechtlichen Rahmen bewegt. Dies könnte nun sogar Konsequenzen für ihn haben. Die Falschparkierer könnten ihn wegen Nötigung anzeigen. Das hat auch damit zu tun, dass der Bauer mit seiner Aktion den Lenkern das Wegfahren verunmöglicht. Auch er muss sich an die Grundregeln der Rechtsordnung halten.
Doch auch die Falschparkierer haben sich strafbar gemacht, weil sie nur mit einer Bewilligung des jeweiligen Grundeigentümers parkieren dürfen. Das haben die Fahrzeuglenker wahrscheinlich nicht gemacht. Wenn der Landbesitzer ein richterliches Verbot hat, dass man nicht auf seinem Grundstück parkieren darf, dann müssen die Falschparkierer mit einer Busse rechnen, sagt Haug.
Der Ärger des Bauern ist durchaus verständlich, doch müsste er sein Land einzäunen, und das ist aufwendig, teuer und umständlich.
Nicht bekannt ist, wann die Grundstückbesitzer wieder losfahren konnten. Er selbst schweigt darüber.
Respektloser Umgang mit Eigentum
Dass Grundstückgrenzen von Menschen missachtet werden, erfahren vor allem Landwirtschaftsbetreibende, wie zum Beispiel auch Bauer Adrian Haggenmacher aus Meilen im Juni. Seine Wiese wurde als Kulisse für Hochzeitsfotos genutzt und dabei wurde sie plattgetrampelt. Zu all dem kam noch dazu, dass es sich um eine ökologische Ausgleichsfläche handelte, die zur Artenvielfalt beiträgt und Tieren einen Rückzugsort bietet. Ein Weizenfeld vom Meilemer Lukas Bussinger wurde gar als Rennbahn missbraucht.
Es ist ein respektloser Umgang mit fremdem Eigentum, der sprachlos macht. Bussinger reichte eine wenig aussichtsreiche Anzeige gegen unbekannt ein.