Die topgesetzten Schweizer Frauen liessen den Spanierinnen Daniela Alvarez Mendoza/Tania Moreno im Final keine Chance. Das Verdikt fiel mit 21:12, 21:13 unerwartet klar aus.
Der grosse Stolz der Siegerinnen
«Wir haben immer an diese Medaille gedacht, aber jetzt ist der Kopf gerade leer», sagte die 1,90 m grosse Tanja Hüberli im Platzinterview. Das Turnier auf der Insel der Donau war mit vielen Emotionen verbunden, denn im Sommer 2021 holte sich die 30-Jährige an derselben Stätte mit Nina Brunner den ersten grossen Titel. «Wir sind stolz darauf, dass wir den Europameistertitel wieder in die Schweiz bringen», ergänzte ihre Partnerin.
Nina Brunner, die vor zwei Jahren in Wien noch unter ihrem Mädchennamen Betschart siegte und nun mit dem Eishockeyspieler Damien Brunner verheiratet ist, ordnete den Erfolg auch der mentalen Stärke zu. "Wir hatten in den letzten Wochen zu kämpfen, um unser Spiel zu finden. Das ist uns gelungen", betonte sie. Das Duo verlässt Wien ohne eine einzige Niederlage.
Überforderte Gegnerinnen
Die jungen Südeuropäerinnen waren, im Gegensatz zu den Schweizerinnen, im Endspiel überfordert. Der Satzbeginn missriet jeweils gründlich. Die grossgewachsene Tanja Hüberli machte den Lieblingsschlag der Spanierinnen am Block früh zu, und dann war Nina Brunner in der Verteidigung an jedem Ball.
Aber auch sonst konnten Daniela Alvarez Mendoza und Tania Moreno ihre Leistung, die einen reinen Schweizer Final verhindert hatte, nicht ein zweites Mal abrufen. Am Vormittag verweisen sie Anouk Vergé-Dépré/Joana Mäder in den kleinen Final, in welchem das zweite Schweizer Top-Duo den Kampf um Bronze gegen Laura Ludwig/Louisa Lippmann aus Deutschland in drei Sätzen verlor.
Zum dritten Mal in Serie auf dem EM-Podest
Tanja Hüberli und Nina Brunner stehen nach dem Sieg in Wien 2021 und Silber in München 2022 zum dritten Mal in Serie auf dem EM-Podest. Auch 2018 in den Niederlanden resultierte Silber. Bei Tanja Hüberli kommt ausserdem ein weiterer Platz 2 von 2014 an der Seite von Tanja Goricanec hinzu. Für die Schweizer Frauen ist es sogar die vierte Medaille en suite. 2020 setzten sich Anouk Vergé-Dépré/Joana Mäder durch. Die EM wurde zum 30. Mal gespielt. Viermal ging Gold in die Schweiz.