Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Gast-Kommentar
Region
01.08.2023

Die Demokratie ist bedroht – eine Ansicht

Werden Andersdenkende ausgeschlossen? (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Carolin Kech weiss, dass das Wort «gendern» die Gesellschaft spaltet. Ihre Erfahrungen stammen direkt aus ihrem Freundeskreis. Gendergerechte Ausdrücke verhärten an ihrer Schule.

Carolin Kech ist 18 Jahre alt und lebt in Zürich. Sie wird am 1. August eine Bundesfeierrede beim Grossmünster halten. Sie sieht die Demokratie als bedroht an. Dies beruht auf den Erlebnissen in ihrer Schule, deswegen möchte sie gerne am 1. August über diese verhärteten Fronten sprechen. Sie wird sich einfach vorstellen, dass sie vor ihrer Klasse vorspricht, wenn sie beim Grossmünster vor einer ihr unbekannten Menschenschar spricht.

Andere Meinungen tolerieren

Der Schulleiter vom Gymnasium Stadelhofen hat Kech zu einer 1. August-Rede eingeladen. Sie spricht über die Polarisierung in der Gesellschaft. Kech hat fünf Minuten Zeit um über die gesellschaftliche Spaltung zu sprechen. Ihrer Ansicht ist es nicht sinnig, wenn alle die gleiche Meinung haben. Es kann ihrer Meinung nach nicht sein, dass ein falsches Wort eine sachliche Diskussion verunmöglicht. Mit ihrer Rede will sie das gegenseitige Verständnis fördern. Es scheint ihr wichtig, dass Menschen in der Lage sind, andere Meinungen zu tolerieren, auch wenn sie sie nicht guten finden.

Nicht alle, die rechts wählen, sind schlecht. Sie ist selbst in der Juso, doch bemängelt sie, dass einige in der linken Szene den Anschluss an die Realität verloren haben. Den Kapitalismus kann man nicht bekämpfen, indem man das Schaufenster eines Uhrmachers zertrümmert. Der trägt keine Schuld am System.

Soziale Eliminierung?

Für sie ist die Abschottung von Andersdenkenden eine soziale Eliminierung. Es führt soweit, dass mit gewissen Leuten kein Kontakt mehr gepflegt wird. Sie selbst hat den Dialog auch schon verweigert, als behauptet wurde, Feminismus sei überflüssig, da alle bereits gleichgestellt sind. Der Dialog ist ihr trotz allem wichtig und dazu möchte sie in ihrer Rede aufrufen.

Da an der Bundesfeier mehrheitlich konservative Menschen teilnehmen, hat sie lange an ihrer Rede gefeilt, damit wirklich die Anwesenden ihr auch zuhören. Sie selbst möchte nicht als die junge Linke abgestempelt werden, da sie sich gegen die Polarisierung wehrt.

(Quelle: Blick)

Patricia Rutz / Goldküste24