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Männedorf
30.07.2023
31.07.2023 06:35 Uhr

«Zum Glück»-Pflanzen erhalten

Noch ist nicht gewiss, was mit dem Areal der ehemaligen Gärtnerei geschieht. (Symbolbild) Bild: nicelokal.ch
Ein paar Menschen in Männedorf fragen sich, was nun mit den Pflanzen, die noch auf dem Areal der Gärtnerei «zum Glück» stehen, passiert.

Der Betrieb der Gärtnerei zum Glück wurde Mitte Juli offiziell eingestellt. Der Pachtvertrag läuft in wenigen Tagen aus, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet. Für das nicht benötigte Inventar läuft seit einigen Wochen ein Liquidationsverkauf. Doch einige Menschen von Männedorf stellten sich die Frage, was den mit den Pflanzen, die auf dem Areal stehen, geschehen würde.

Diese Menschen befürchteten, dass die Bäume gefällt werden könnten, sobald der Pachtvertrag ausläuft. Teil dieser Menschengruppe ist Gregor Prächt, von Beruf Tenor und Komponist. Letzte Woche legten sie Hand an und gruben einen grossen Olivenbaum mithilfe einer Gartenbaufirma aus und pflanzten ihn um, denn sie wollte nicht, dass der wunderschöne Baum verloren geht.

Teure Ausgrabung und Umpflanzung

Doch so eine Ausgrabung und Umpflanzung eines so grossen Olivenbaumes ist alles andere als einfach und kostet einen vierstelligen Betrag. Eingegraben wird der Baum nun im Garten der Nachbarschaft, in der Prächt und die anderen Unterstützenden wohnen. Zwei Mädchen dieser Rettungsgruppe griffen in ihr Kässeli und unterstützten das Projekt mit ihrem Sackgeld. Eines der beiden Mädchen hatte bereits einen Ferienjob in der Gärtnerei und findet zusammen mit ihrer Kollegin, dass die Bäume und Sträucher unbedingt gerettet werden müssen.

Der Vertrag von Tomasino läuft am 31. Juli aus, so war es die letzte Chance an diesem Wochenende, den Pflanzen auf dem Grundstück ein neues Zuhause zu geben. Vielleicht haben noch andere Menschen dieses Wochenende Pflanzen einen Platz in ihrem Garten gegeben.

Keine längerfristigen Pläne

Die Gemeinde weist den Vorwurf, dass die Pflanzen auf dem Areal dem Boden gleichgemacht werden, zurück. Der Gemeinderat wird nach dem 31. Juli über einen möglichen Rückbau der Gewächshäuser entscheiden. Längerfristige Pläne gibt es für das Areal zurzeit nicht.

Eine Schuttmulde bei der Gärtnerei warf Fragen auf. Doch die Gemeinde hat weder Mulden noch Absperrgitter aufgestellt, wie Gemeindeschreiberin Nadja El Hemdi mitteilt. Erst nach Ablauf des Pachtvertrags geht das Gelände, respektiv die Nutzung des Grundstücks, an die Gemeinde zurück.

Auch für Gesprächsstoff sorgte am Freitag eine Mitteilung, welche das «Komitee für die Gärtnerei zum Glück» auf Facebook publizierte. Dabei handelt es sich um eine Gruppe, die sich im Rahmen einer hängigen Aufsichtsbeschwerde gegen die Gemeinde gebildet hat. Sie kritisiert die Gründe, welche zur Schliessung der Dorfgärtnerei führten. Sie schreibt in einer Mitteilung, dass der Plan für den Rückbau der Gärtnerei bis auf weiteres von der Gemeinde ausgesetzt ist. Diese Information kam von einem Gemeinderatsmitglied. Doch die Gemeinde bestätigte diese Aussage am Freitag noch nicht.

Patricia Rutz / Goldküste24