Jeweils gegen 5000 Fans strömen auf die Offene Rennbahn. Das ist mehr als an den meisten Velorennen am gleichen Ort.
Kaum eine andere Veranstaltung auf der Offenen Rennbahn hat die gleich starke Anziehungskraft auf das Publikum wie «Indianapolis in Oerlikon». Der Name allein elektrisiert. Diesen Event nach der Hauptstadt des US-Bundesstaates Indiana zu benennen, die wegen des Motor-Speedways als populärstes Reiseziel der Welt für alle Motorsportfans gilt, war ein kluger Marketinggedanke der IGOR (Interessengemeinschaft Offene Rennbahn), welche seit 2002 diese Anlage betreibt. Der Name ist in Oerlikon seither im Gebrauch. Aber nicht etwa die IGOR-Mannen hatten die Idee, das Publikum mit Oldtimer-Rennwagen auf der legendären Betonpiste nach Oerlikon zu locken.
Schon ab 1946
Erste Versuche gab es bereits 1946. Georg Kaufmann, der «Indianapolis in Oerlikon» in Zusammenarbeit mit der IGOR, seinem Bruder Jo Kaufmann (dessen Herz vor allem für die zwei- und dreirädrigen Oldtimer schlägt) und kompetenter Hilfe vom lizenzierten Rennleiter Kari Marti durchführt, staunte nicht schlecht, als er vor geraumer Zeit auf einem Londoner Bildermarkt das braune Plakat «Rennbahn Oerlikon Autorennen» sah und es sogleich ersteigerte.
Wie sich die Zeiten geändert haben: «Indianapolis in Oerlikon» ist keine Rennveranstaltung mehr, wie damals in den Monaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute sind markante Sicherheitsvorkehrungen notwendig. An Attraktivität hat der Anlass aber nicht verloren. «Indianapolis in Oerlikon» ist einerseits ein Open-Air-Museum mit rund 60 historischen Renn-/Sportfahrzeugen und bis zu drei Dutzend zwei- und dreirädrigen Motorrädern, zum Teil mit Seitenwagen. Auf dem grossen Platz im Oval kann das Publikum alle aus nächster Nähe besichtigen, mit den Inhabern fachsimpeln oder sich einfach über so viel alte und meistens glitzernde Technik freuen. Zum Event strömen jeweils 5000 Menschen nach Oerlikon.
Seit 2018 gehört die Veranstaltung sogar zur Liste der schützenswerten Kulturanlässe der Schweiz.