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Stäfa
19.07.2023
20.07.2023 06:23 Uhr

Platznot bei der Firma Sensirion

Sensirion beschäftigt über 800 Angestellte. (Symbolbild) Bild: pixabay
Zwei grosse Firmen sind in Stäfa stationiert, Sensirion und Sonova. Doch Sensirion leidet unter akuter Platznot. Sie braucht Bauland, damit sie in der Gemeinde bleiben kann.

Sensirion ist ein Unternehmen, das in Stäfa ansässig ist und über 800 Angestellte beschäftigt. Um einen Wegzug des Unternehmens zu verhindern, hat die Gemeinde Stäfa beschlossen, ein rund 5000 Quadratmeter grosses Grundstück im Moritzberg an Sensirion zu verkaufen. Die Stimmberechtigten der Gemeinde sollen im September über den Verkauf abstimmen.

Sensirion ist ein Schweizer Unternehmen, das Sensoren produziert. Die Dringlichkeit ist so hoch, dass bis spätestens im Herbst ein definitiver Entscheid gefällt werden muss. Einige Produktionslinien wurden bereits nach Ungarn verlegt, denn das Produktionsgebäude in Stäfa ist voll und erlaubt keine weiteren Wachstumsschritte. Daher ist ein weiterer Ausbau notwendig, um die Nachfrage zu befriedigen.

Das angebotene Grundstück Moritzberg der Gemeinde gleich hinter dem Schulhaus ist sehr willkommen, doch wird es das Wachstum von Sensirion nicht sicherstellen können. Die Firma braucht noch mindestens ein bis zwei weitere Grundstücke in derselben Industriezone, sonst muss sie nach 18 Jahren wegziehen.

Der Gemeinde ist bewusst, dass ihr Grundstück nicht ausreicht, doch es ist das einzige, dass man momentan für den unmittelbaren Bedarf anbieten kann. In ein paar Jahren gibt es wahrscheinlich noch weitere, doch das wäre für Sensirion zu spät.

Gemeinde unterstützt mit Landsuche

Sensirion ist seit über zwei Jahren auf der Suche nach Grundstücken, um in Stäfa zu wachsen. Die Firma hat Unterstützung von der Gemeinde erhalten und über 100 Gespräche mit Eigentümern geführt, um ein geeignetes Grundstück zu finden. Sensirion kämpft mit viel Engagement dafür, dass es in Stäfa weiter wachsen kann.

Der Gemeindepräsident betont, dass die Gemeinde nicht bereit ist, Steuergelder zu verwenden, um dem Unternehmen Land zu verschaffen, da dies eine Bevorzugung darstellen würde und schwer zu rechtfertigen wäre. Stattdessen bietet die Gemeinde ihre Unterstützung bei der Suche nach passendem Land an.

Wie die Gespräche mit der Gemeinde ausfallen, hat mit der Planung von Sensirion zu tun. Es gibt mehrere parallel verlaufende Szenarien. Eventuell ist im Moritzberg ein Produktions- oder Bürogebäude geplant. So kämen zu den 800 Arbeitsplätzen noch weitere dazu.

Neue Produkte – steigende Nachfrage

Sonderbar ist, dass das Unternehmen am Dienstag eine Gewinnwarnung publizierte. Es hängt offenbar am Hauptkunden Dyson, der seine Prognosen laut der NZZ korrigiert hat. 

Das hat mit den Corona-Jahren zu tun. Denn in dieser Zeit stieg die Nachfrage nach Luftreinigern und Luftqualitätsmessern, welche Dyson verkauft und in denen Sensoren von Sensirion verbaut sind. Der unerwartete Rückgang der Nachfrage führte zur Korrektur.

Das Unternehmen ist überzeugt, dass die Nachfrage auch aufgrund neuer Produkte wieder steigt. Sie blicken mittelfristig zuversichtlich in die Zukunft, der sich auch im dringlichen Ausbau des Standorts Stäfa widerspiegelt.

Patricia Rutz / Goldküste24