«Orpheus in der Unterwelt» stellt die Welt von Göttern und Sterblichen auf den Kopf: Orpheus und Eurydike, das grosse Liebespaar, sind in Wahrheit heillos zerstritten, beide haben Affären und möchten einander loswerden.
Aber als Eurydike von ihrem Liebhaber Pluto in die Unterwelt entführt wird, dringt die öffentliche Meinung darauf, dass Orpheus sie beim Göttervater zurückfordert. Und da es sowieso langweilig ist im Himmel, machen sich Jupiter und Gefolge gleich mit auf den Weg in die Hölle, wo eben eine wilde Party steigt.
Parodie einer griechischen Sage mit Gegenwartsbezug
Die von Offenbach vertonte Parodie der bekannten griechischen Sage ist ebenso boshaft wie vergnüglich.
Unter der Leitung von Caspar Dechmann entzünden Solisten, Orchester und Chor ein musikalisches Feuerwerk, Regisseur Stefan Wieland, von dem auch die aktuelle Textfassung stammt, verleiht der Geschichte mit Seitenblick auf die Social-Media-Manie zusätzlichen Bezug zur Gegenwart. Und wenn das Ballett den Cancan zum Höllenritt macht, fliegen nicht nur die Beine, sondern auch die Fetzen.