«Bock»: Der 13. Schweizer Meistertitel ist Realität. Und das vor einer Kulisse mit über 3000 Fans. Wie geht es dir mit ein paar Tagen Abstand?
David Graubner: Ich bin sehr erleichtert und fühle mich befreit von der Last, die in den vergangenen Monaten auf unseren Schultern lag. Die Unterstützung der Fans, auch an den Auswärtsspielen der Finalserie, hat mich beeindruckt und der Mannschaft viel Kraft gegeben.
Gab es in der Finalserie Momente, in denen du gebangt hast?
Graubner: Nein. Trotz der Niederlage in Sursee war ich mir nach dem dritten, sehr nervenaufreibenden Finalspiel sicher, dass wir es zuhause machen. Die Ausfälle von Andy Schmid und Fabian Böhm machten es psychologisch für uns zwar eher schwieriger – denn wir konnten nur verlieren.
Zur Gesamtbilanz der Saison kann sich sehen lassen: Die erfolgreiche Titelverteidigung, Viertelfinal in der European League, dazu schmerzlich Silber im Cupfinal. Wie zufrieden bist du mit der Saison?
Graubner: Der Schweizer Meistertitel ist und bleibt unser wichtigstes Ziel. Mit der erfolgreichen Europa-Kampagne haben wir uns national und international viel Respekt erspielt, das hat eine grosse Bedeutung für den Verein. Im Cup haben wir uns gegen Pfadi und GC durchgesetzt und es in den Final geschafft, den wir aus unserer Sicht schlussendlich unter nicht fairen Bedingungen verloren haben.
Was wird dir in dieser Saison besonders in Erinnerung bleiben?
Graubner: Neben dem verrückten dritten Finalspiel mit zweifacher Verlängerung und Penaltyschiessen sicherlich die beiden Spiele gegen die Füchse Berlin. Insbesondere der Sieg im Heimspiel in einer vollen BBC-Arena. Die Füchse mussten merken, dass sie uns ernst nehmen müssen. Aber auch die Siege gegen Benfica oder Göppingen waren sportlich gesehen Höhepunkte (siehe auch Seite 5).
Es wurde schon mehrfach gesagt: Die Kaderbreite der Kadetten, hat sicherlich auch im Final zur Differenz beigetragen.
Graubner: Das ist auf alle Fälle so. Wir hatten mit der European League insgesamt 14 Spiele mehr als die anderen QHL-Teams. Alle drei Tage ein Spiel zu haben, sind wir uns gewohnt – wir sind quasi aus dem Bus in die nächste Halle gestiegen. Um Verletzungen und Überbelastungen zu vermeiden, braucht es ein so breites Kader. Es wird spannend, wenn Kriens oder Pfadi die EHL-Qualifikation auch schaffen und bereits die Hauptrunde unter den gleichen Bedingungen spielen.
Das grosse Kader bringt aber auch Herausforderungen mit sich.
Graubner: Bei so vielen Spielern im Kader muss man versuchen, die Stimmung stets hochzuhalten. Auch bei den Spielern, welche nicht im Aufgebot sind oder sehr viel auf der Bank sitzen, das kann teils kritisch sein. Hier ist eine gute und klare Kommunikation wichtig.