Die offene Rennbahn Oerlikon feiert dieses Jahr ein Schnapszahl-Jubiläum. Die 111. Saison sollte eigentlich am vergangenen Dienstag beginnen – hätte Petrus den Organisatoren nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das erste Steherrennen der Saison wird darum voraussichtlich erst am Dienstag, 6. Juni, stattfinden. Gewiss ist: In der aktuellen Saison wird auch der Siebner Steher Giuseppe Atzeni wieder mit von der Partie sein – mit seinem bewährten Schrittmacher Mathias Luginbühl.
Atzenis Fokus liegt heuer besonders auf der Schweizer Meisterschaft, die für September ausgeschrieben wurde. Ob sie denn stattfinden wird, ist allerdings noch unklar – im vergangenen Jahr hat die IG Offene Rennbahn Oerlikon (IGOR ) auf eine Durchführung verzichtet. Obwohl, wie reglementarisch vorgeschrieben, mindestens sechs Steher-Gespanne am Start waren. «Natürlich wäre es ein besonderes Erlebnis, im 111. Jubiläumsjahr der offenen Rennbahn Oerlikon den 11. Titel zu holen», fügt der zehnfache Schweizermeister und dreifache Europameister mit einem Augenzwinkern an.
«Ich bin gesund, fühle mich gut»
Ein durchaus erreichbares Ziel, auch wenn die Trauben für Atzeni vielleicht dieses Jahr etwas höher hängen könnten als andere Jahre. Denn die Vorbereitung auf die Saison nahm sich bislang eher zäh aus. «Im März kämpfte ich mit einer Lungenentzündung », erzählt der Siebner. Das bedeutete eine Zeit lang absolutes Trainingsverbot. Und kaum liess es die Gesundheit zu, vermieste ihm der nasse Frühling den Trainingsaufbau. «Ich kurve mittlerweile nicht mehr bei strömendem Regen herum, diese Zeiten sind vorbei», gibt er freimütig zu.
So ergab sich die erste Gelegenheit für ein konstantes Training erst im Trainingslager Anfang Mai auf Sardinien. «Ich bin gesund, fühle mich gut», ergänzt er. «Meinen Trainingsstand und meine Gewinnchancen kann ich allerdings erst nach den ersten Rennen einschätzen.» Dennoch blickt er zuversichtlich in die Saison und freut sich auf die geplanten Rennen in Oerlikon. Deren acht sind eigentlich gemäss Saisonprogramm vorgesehen. Ob es ihn dieses Jahr auch an die Europameisterschaften im italienischen Pordenone zieht, weiss Giuseppe Atzeni allerdings noch nicht.