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30.04.2023

Angst um Patienten und Arbeitsverbot

Die Rad-Strassenweltmeisterschaften finden vom 21. bis am 29. September 2024 statt. (Symbolbild) Bild: pixabay
Während den Rad-Strassenweltmeisterschaften im Grossraum Zürich 2024 müssten für deren Austragung verschiedene Strassen gesperrt werden. Es sind nicht nur Fahrverbote, sondern auch Parkierverbote.

Es müssen für die Wettkampftouren und die Trainings verschiedenste Strassen gesperrt werden. Betroffen ist nicht nur die Stadt Zürich, sondern auch ein grosser Teil des Bezirks Meilen. Nur in Stäfa, Männedorf und Hombrechtikon kommt es nicht zu Strassensperrungen. Die Seestrasse wird total gesperrt sein, die eine Hauptverbindung darstellt.

Der Gewerbeverband Bezirk Meilen hat im Namen der Sektionen Zollikon und Küsnacht einen Rekurs für 54 Betriebe eingereicht, so berichtet die Verbandspräsidentin Marianne Zambotti gegenüber der Zürichsee-Zeitung. Zollikon wird während der WM praktisch eingesperrt. Für die Betriebe an der Seestrasse ist der Anlass gravierend. Da die Seestrasse während neun Tagen gesperrt bleibt, sind die Betriebe während der Geschäftsöffnungszeiten unerreichbar. Die Gewerbetreibenden haben dadurch nahezu ein Arbeitsverbot.

Das Spital Zollikerberg hat Angst um Frauen kurz vor der Geburt. (Symbolbild) Bild: Spital Zollikerberg

Nicht alle können Rekurs einlegen

Das Spital Zollikerberg hat auch Rekurs eingelegt, wie die Mediensprecherin, Daniela Thrier bestätigt. Die Sicherheit der Patienten ist durch die WM gefährdet, wenn man bedenkt, dass im Schnitt pro Tag sechs Babys zur Welt kommen. Frauen mit Wehen ist keine verzögerte Anreise zuzumuten. Auch Mitarbeitende sind betroffen, denn sie müssen jederzeit Zugang zum Arbeitsplatz haben.

Die Bedenken teilt das Spital Zollikerberg mit dem Kinderspital. Sie wehren sich an vorderster Front gegen die Einschränkungen. Mit 70 Rekursen steht die Stadt an der Spitze, wobei sich der übrige Teil des Kantons mit dem Gegenwind zurückhält. Bei der kantonalen Sicherheitsdirektion sind fünf Rekurse gegen die Verkehrsanordnung eingegangen.

Eine Erklärung könnte sein, dass zwar 31 Gemeinden betroffen sind, jedoch viele von ihnen nur an einzelnen Tagen, der Osten und Süden der Stadt Zürich, wie die Gemeinden Zollikon und Küsnacht, aber an neun Tagen praktisch von der Aussenwelt abgeschnitten. Da ein Rekursverfahren auch kostet, kann auch das ein Grund für die Zurückhaltung sein. Wer unterliegt, zahlt. Der Gewerbeverband Meilen hat deshalb auch nur für die am stärksten betroffenen Sektionen wie Zollikon und Küsnacht rekurriert.

Patricia Rutz / Goldküste24