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24.04.2023
25.04.2023 15:34 Uhr

Der 1. Mai als Kampftag

Heute finden immer noch spezielle Demonstrationen zum Thema Arbeit statt. (Symbolbild) Bild: ajourmag.ch
Der Tag der Arbeit hat seinen Ursprung in den USA, nämlich in Chicago, 1. Mai 1886, am Haymarket Riots oder Haymarket Affairs, damals wurde der acht Stunden Tag erzwungen.

In vielen Kantonen beginnt der Mai mit einem Feiertag, dem Tag der Arbeit. In den meisten Grossstädten auf der ganzen Welt finden Grossdemonstrationen statt. Der Feiertag stützt sich denn auch auf einen Protest in den USA im 19. Jahrhundert.

Anfang in Chicago

Er entstand durch den Haymarket Riots oder Haymarket Affairs. Am 1. Mai 1886 organisierte die nordamerikanische Arbeiterbewegung einen Generalstreik, um die Einführung des Achtstundentages zu erzwingen und die Bedingungen für Arbeitnehmende zu verbessern.

In Chicago wurde für den 1. Mai auf dem Haymarket eine Kundgebung angesetzt, der von mehrtägigen Streiks begleitet war. Am 3. und 4. Mai fanden Strassenschlachten zwischen Arbeitenden und Polizisten statt. Auf beiden Seiten gab es gar Tote.

Die acht Organisatoren der Kundgebung wurden angeklagt und zum Tode verurteilt. Vier von ihnen, darunter auch der Chefredaktor der örtlichen Arbeiterzeitung wurden sofort hingerichtet. Der Haymarket Riots gilt als Stichtag in der Entwicklung der Arbeiterbewegung.

Internationaler Kampftag

Schon am 1. Mai 1856 forderten australische Arbeiter die Herabsetzung der Arbeitsstunden von zwölf auf acht Stunden pro Tag. Die USA tat es den Australiern gleich und so internationalisierte sich die Arbeiterbewegung schon früh. Er ist heute noch der internationale Kampftag der Arbeiterbewegung in Erinnerung an die Opfer des Haymarket Riots. Am 1. Mai 1890 kam es weltweit zu Demonstrationen für mehr Arbeiterrechte.

In vielen Ländern ausserhalb der Schweiz ist es ein gesetzlicher Feiertag. In der Schweiz ist nur der Nationalfeiertag am 1. August vom Bund gesetzlich geregelt. Alle anderen werden von den Kantonen selbst bestimmt.

Gesetzlich anerkannt ist der 1. Mai als Feiertag nur vom Kanton Zürich, Neuenburg, Jura, Baselland und Baselstadt. Im Kanton Schaffhausen, Thurgau und Tessin ist er ein anerkannter Ruhetag. In den übrigen Kantonen gilt er nicht als Feiertag.

Zürich grösster Anlass

In den sozialistischen Staaten ist der Tag der Arbeit besonders wichtig. Vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu Beginn der 90er-Jahre begingen die unterschiedlichen Sowjetrepubliken den Tag mit aufwändigen Märschen und Feiern.

In Russland finden bis heute umfangreiche Märsche und Militärparaden statt. In der Schweiz ist die Kundgebung in Zürich der grösste Anlass am Tag der Arbeit.

Unterschiedliche Ideologien und Ideen

Die Kundgebungen des 1. Mai sind stets im Sinne der Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaften stecken stets tief in den Organisationsorganen.

Die weltweiten sozialistischen Bewegungen zeigen immer wieder auf drastische Unterschiede, die auch schon zu einem Zusammenbruch der Dachorganisation geführt haben. Hinter den Kundgebungen stehen immer noch unterschiedliche Ideologien und Ideen.

Patricia Rutz / Goldküste24