Roman Knecht war sichtlich begeistert. Der Direktor der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft – kurz ZSG – durfte vor die Medien treten und die drei neuen Elektro-Limmatboote präsentieren. «Es ist der erste grosse Meilenstein der nachhaltigen Schifffahrt auf dem Zürichsee», sagte Knecht. «Das Resultat macht Freude.»
Die u-förmige Sitzbank bietet jetzt 60 statt 51 Fahrgästen Platz. Ausserdem verfügen die Limmatschiffe neu über eine Klimatisierung mittels einer reversiblen Wärmepumpe, die die Schiffe kühlen und beheizen kann. Die alten mit Diesel betriebenen Limmatboote durften im Hochsommer teilweise nicht fahren, weil es in ihnen für die Passagiere und die Crew zu heiss wurde.
Ausserdem haben die Boote eine absenkbare Hebebühne erhalten. Diese ermöglicht den Zugang auch für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Und: Auch grössere Menschen können jetzt stehen, ohne gleich mit dem Kopf an die Decke zu stossen.
Alte Boote erhalten ein zweites Leben
Die neuen Schiffe wurden in Stralsund an der Ostsee vom deutschen Unternehmen Osteestaal und ihrer Tochter Ampereship gebaut. Kostenpunkt für das ganze Projekt: Sieben Millionen Franken.
Aufgeladen werden die Elektro-Schiffe übrigens über Nacht in der Werft in Wollishofen. Das Aufladen dauert zwischen acht bis zehn Stunden.
Die drei alten Limmatboote «Felix», «Regula» und «Turicum», gebaut 1992 und 1993, sind damit Geschichte. Sie erfüllen nicht mehr alle gesetzlichen Auflagen. Auch Ersatzteile für Reparaturen seien nur noch mühsam zu beschaffen. Die Firma Ostseestaal will die alten Boote aber übernehmen, wenn möglich umbauen und weiterverkaufen.
Slam-Poetin taufte Schiffe
Die neuen Schiffe mit Elektroantrieb wurden nach der Medienkonferenz an einem Festakt von Slam-Poetin Rebekka Lindauer feierlich auf die Namen Pontus, Fluvius und Navalis getauft. Die Wahl der Namen ist aus einem Wettbewerb unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ZSG hervorgegangen.