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Kanton
30.03.2023

Bessere Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen

Im Zentrum der Massnahmen steht eine langfristige Sicherung der Attraktivität der Berufe im Schulfeld. Bild: archiv
Die Bildungsdirektion will die Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen verbessern und damit die Attraktivität des Lehrberufs langfristig sichern. Die Vorschläge für entsprechende Anpassungen der rechtlichen Grundlagen gehen nun in eine breite Vernehmlassung.

Mit dem «neu definierten Berufsauftrag» (nBA) wurde 2017 für die Lehrpersonen der Volksschule ein neues Arbeitszeitmodell eingeführt. Der am 25. März 2022 vorgestellte Evaluationsbericht des nBA zeigt auf, dass eine Mehrheit der Befragten an diesem festhalten möchte, gleichzeitig aber Verbesserungen notwendig sind.

Diverse Änderungsvorschläge

Die Bildungsdirektion schlägt nun eine Reihe von Anpassungen des Regelwerks vor, um die Attraktivität des Lehrberufs langfristig zu sichern. Zu den wichtigsten Änderungsvorschlägen gehören u.a. die administrative Entlastung der Lehrpersonen durch die Aufhebung der Zeiterfassung. Die Arbeitszeit-Pauschale soll schrittweise von heute 100 Stunden auf mindestens 120 Stunden pro Klasse erhöht werden, die jährliche Arbeitszeit für den Unterricht von heute 58 auf neu 60 Stunden pro Wochenlektion.

Mindestens 40 Prozent-Pensum

Auch der minimale Beschäftigungsgrad für Lehrpersonen soll von 35 auf 40 Prozent erhöht. Die zeitlichen Ressourcen für die Schulleitungen soll aufgrund zusätzlicher Aufgaben um rund 50 Prozent erhöht werden. Darüber hinaus sollen die Schulleitungen neu in die Lohnklasse 22 (bisher 21) eingereiht werden.

Mehrkosten auf Gemeindeebene

Aufgrund der Erhöhung der Vollzeiteinheiten (VZE) und der Neueinreihung der Schulleitenden entstehen laut Mitteilung nach der vollständigen Umsetzung jährlich wiederkehrende Mehrkosten im Umfang von rund 150 Mio. Franken. Da die Gemeinden 80 Prozent der Besoldung von Lehrpersonen, Schulleiterinnen und Schulleitern übernehmen, haben die Änderungen auf Gemeindeebene Mehrkosten von rund 122 Mio. Franken zur Folge. Beim Kanton fallen Mehrkosten von rund 28 Mio. Franken an, so die Mitteilung weiter.

Ziel: langfristige Sicherung der Attraktivität

Die Weiterentwicklung des nBA erhalte aufgrund des andauernden Lehrpersonenmangels eine besondere Dringlichkeit. Im Zentrum stehe aber eine langfristige Sicherung der Attraktivität der Berufe im Schulfeld.

Der Evaluationsbericht habe gezeigt, dass die Kernelemente des nBA sehr uneinheitlich bewertet worden seien. Die Einschätzungen unterschieden sich nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der befragten Gruppen, Gemeinden und Schulen. Deshalb komme der breiten Vernehmlassung eine grosse Bedeutung zu.

Der Regierungsrat hat die Bildungsdirektion ermächtigt, diese durchzuführen. Nun können sich Gemeinden, Verbände des Schulfelds, politische Parteien und weitere Interessierte bis Ende Juni zu den geplanten Änderungen äussern.

Zürioberland24