Das Kinderspital Zürich ist in den letzten Jahrzehnten «organisch gewachsen» oder ein «untragbares Flickwerk» geworden, je nach Sichtweise. Grössere, stilvolle Bauten aus verschiedenen Bau-Epochen seit 1868 bis 1969 prägen das Bild. Dazu kommen seither erstellte provisorische Containerbauten, die dem Areal einen verschachtelten, leicht unübersichtlichen Charakter geben. Obwohl der Standort dank der Nähe zum Unispital, der Psychosomatischen Klinik, dem Ausbildungszentrum Careum und einem so genannten Elternhaus (für Angehörige von jungen Langzeitpatienten) viele Vorteile bietet, hat man sich vor Jahren für einen neuen Standort in Riesbach entschieden. Jener Mega-Bau wird bis im Herbst 2024 fertiggestellt sein. Erstaunlicherweise hat jenes Gebäude mit gut 200 Betten lediglich etwa die gleiche Kapazität wie das jetzige Kinderspital, wie Hugo Wandeler, Stephanie von Walterskirchen und Mischa Schiwow an einem Rundgang für Zürich24.ch erläuterten.
Engpass bei der Gesundheitsversorgung für Kinder?
Das ist einer der Hebel, an dem die drei Quartiergrössen ansetzen wollen. Das «Kispi» nicht abbrechen, sondern weiter nutzen für eine Gesundheitseinrichtung. Etwa für eine Kinderklinik für nicht ganz so ernste oder dringende Gebrechen. Damit werde der Notfall im eigentlichen Kinderspital entlastet. Denn, so Wandeler, von Walterskirchen und Schiwow, es sei heute schon absehbar, dass es bei der Gesundheitsversorgung für Kinder bald Engpässe gebe, wie das beim Schulraum auch der Fall sei. Zusammenfassend schreibt Wandeler dazu: «Auch in der Kindermedizin werden sich neue Aufgaben stellen, veränderte Bedürfnisse abzudecken sein. Das wird Auswirkungen auf den Bedarf an Räumen und an Infrastruktur haben. Reserven für die Zukunft sind nötig. Das neue Spital in der Lengg kann nicht erweitert werden. Deshalb sind auf dem Areal in Hottingen Reserveflächen beizubehalten.» Auf der Grundlage einer genauen Analyse der bestehenden Gebäude sei ein Konzept für die langfristige Nutzung des ganzen Areals für Spitalzwecke zu entwickeln. Das müsse alle Gebäude (auch die Denkmalschutzobjekte) umfassen, mögliche Ergänzungsbauten und deren Nutzung aufzeigen und Reserven für den Kinderspital bereithalten.
Zentrum für Zahnmedizin soll bleiben, wo es ist
Gar keine gute Idee finden Hugo Wandeler, Stephanie von Walterskirchen und Mischa Schiwow, dass der Kanton das Zahnmedizinische Institut vom heutigen Standort an der benachbarten Gloriastrasse auf das Gelände des heutigen Kinderspitals zügeln will. Sie fordern, dass das ZZM mit Ergänzungsbauten am heutigen Standort bleiben soll. Dazu soll der Kanton einen Studienauftrag vergeben.
Zusammengefasst sind Wandeler, von Walterskirchen und Schiwow, sowie über 1000 Leute, die eine entsprechende Petition unterschrieben haben, überzeugt, dass sich die bestehenden Gebäude auf dem heutigen Areal des Kinderspitals für das Zentrum für Zahnmedizin nicht eignen. Das Areal soll das Areal Teil des USZ–Campus werden. Für das grosse Bettenhaus werde sich eine geeignete Spitalnutzung finden und für Kindermedizin seien Reserveflächen zu sichern. Damit werden auf dem USZ–Areal Flächen und Räume für andere Nutzungen frei, z.B. für das Ambulatorium.