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22.03.2023

In Greencity entsteht ein Quartierverein

Aus dem früheren Industrieareal ist ein urbaner Teil Zürichs geworden. Bild: Lisa Maire
Die Manegg an der Grenze von Leimbach und Wollishofen ist eines der bedeutendsten Entwicklungsgebiete der Stadt Zürich. Seit 2017 transformiert sich das ehemalige Industrieareal zu einem eigenen Stadtquartier. Deswegen haben Bewohnerinnen und Bewohner einen Quartierverein gegründet.

Pia Meier

Die Manegg liegt inselartig eingebettet zwischen Sihl und Autobahn A3 im Süden der Stadt. Das frühere Industrieareal, bekannt vor allem wegen des Neubaugebiets Greencity, ist heute ein urbaner Teil von Zürich. Gemäss Karte gehört das ganze Gebiet zu Wollishofen. Anfang März hat sich der gemeinnützige Verein Quartiernetz Manegg unter dem Motto «Vom Quartier fürs Quartier» gebildet. Dieses umfasst die ganze Manegg beidseits der Allmendstrasse, zwischen Sihl und Entlisbergwald.

«Mit der Gründung des Quartiernetzes Manegg beginnt ein neues Kapitel für das Manegg-Quartier», betonen die Initianten, eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern. Ziel ist es, die Bewohnerinnen und Bewohner und Gewerbetreibenden des Quartiers näher zusammenzubringen und durch Aktivitäten, Anlässe und eine offene Gesprächsplattform die Nachbarschaft zu stärken. Dem Verein geht es laut eigener Aussage um eine aktive, auf die Bedürfnisse der Bewohnenden ausgerichtete Gemeinschaft. «Vieles im Quartier hat Platz unter unserem Dach», sagt Carolyn Pike, Präsidentin des Quartiernetzes Manegg. «Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Zukunft des Quartiers zu gestalten und die Manegg noch lebendiger zu machen.»

Das Quartiernetz Manegg konzentriert sich auf eine offene und soziale Community, auf die Belebung des Quartiers mit Anlässen. Der Verein will sich für den Wohnort sowie die Anwohnenden engagieren und Neuzugezogenen ein Gefühl des Willkommenseins vermitteln. «So ­erhält die Manegg die verdiente Aufmerksamkeit als Stadtquartier», so Pike. «Darüber hinaus gibt es einen Fokus auf Nachhaltigkeit, Diversität und Sport.»

Bereicherung statt Konkurrenz

Das Quartiernetz Manegg ist zudem eine Anlaufstelle für alle, die Ideen für Aktivitäten und Anlässe im Quartier haben. «In diesem relativ neuen Quartier gibt es seit Anfang eine offene und engagierte Community», sagt Pike. Veranstaltungen wie der Foto-Trail mit Marronistand und das Tauschfest würden auf grosse Resonanz stossen. «Ein Quartiernetz, dass alle Stakeholder zusammenbringt und die Kräfte bündelt, war ein logischer nächster Schritt. Seit dem Startschuss Anfang März sind nun ungefähr 40 Mitglieder beigetreten und wir wachsen stetig weiter.»

Das Quartiernetz hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den Quartiervereinen. «Die Manegg ist eines der bedeutendsten Entwicklungsgebiete der Stadt Zürich. Sie ist ein eigener Stadtteil und wird auch vom Hochbaudepartement der Stadt Zürich so bezeichnet. So empfinden wir das auch», betont Pike. «Deswegen gibt es jetzt auch einen eigenen Quartierverein.»

Martin Bürki, Präsident Quartierverein Wollishofen, teilt auf Anfrage mit: «Wir haben vom Quartiernetz gehört und versuchen, den Kontakt herzustellen und aufzubauen. Wir sehen das als Bereicherung und nicht als Konkurrenz und sind an einer guten Zusammenarbeit interessiert.» Wollishofen gehe vom See bis zur Sihl. Darum zähle das Gebiet aktuell zu Wollishofen. «Wir haben in den letzten Jahren auch die Bewohnenden der Manegg, die volljährig wurden, zu unserer Jungbürgerfeier eingeladen.»

Der Verein Quartiernetz finanziert sich durch die Mitgliederbeiträge. «Ausserdem verhandeln wir mit den Bauträgern, ob wir gegebenenfalls mit einer Defizitgarantie rechnen dürfen, vor allem für grössere Anlässe wie ein mögliches Quartierfest, und bemühen uns um Fördermittel», so Pike. Ein Lokal als Anlaufstelle hat der Verein nicht. Es gebe im Quartier aber Gemeinschaftsräume, die sie nutzen könnten. «Ausserdem arbeiten wir auch mit dem Gemeinschaftszentrum Leimbach, Standort Manegg, zusammen.»

Pia Meier / Goldküste24